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Festschrift der Helmholtz-Gemeinschaft

64 Gesichtspunkten effektiv zu nutzen, gerade auch in verstärkter Kooperation mit den Universitäten. Was war das Ziel, wo sollte sich die Helmholtz-Gemeinschaft in Ihrer Zeit hin entwickeln? Jürgen Mlynek Mein Ziel war, Helmholtz als eine Forschungsorga- nisation zu positionieren, die einerseits für herausragende Grundlagenforschung mit langem Atem steht, andererseits auf wichtigen Themenfeldern wie Energie und Gesundheit nationale Forschungsinteressen bedient, interdisziplinär, systemisch orien- tiert, mit kritischer Masse und mit einzigartigen Forschungs- infrastrukturen. Helmholtz sollte – das klingt jetzt vielleicht ein bisschen pathetisch – einen Beitrag dazu leisten, dass es in Deutschland auch in Zukunft hochqualifizierte Arbeitsplätze für hochqualifizierte Menschen gibt, und wo am Ende meine eige- nen Kinder sagen: „Das ist ein Land, in dem wir leben können und leben wollen.“ Worin zeigte sich die Weiterentwicklung? Jürgen Mlynek Helmholtz wird mittlerweile als eine starke und sehr dynamische Forschungsorganisation im deutschen Wissen- schaftssystem wahrgenommen. Auch unsere internationale Sichtbarkeit hat deutlich zugenommen. Die Programmorientierte Förderung hat sich bewährt, unsere Forschungsprogramme sind hervorragend evaluiert worden, die Kooperationen inner- halb der Gemeinschaft sind intensiviert und viele neue strategi- sche Partnerschaften insbesondere mit Universitäten etabliert worden. Hierbei war die bundesdeutsche Exzellenzinitiative sehr hilfreich: Prominente Beispiele für ein enges Zusammengehen zwischen Universität und außeruniversitären Forschungsein- richtigungen sind das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und die Jülich Aachen Research Alliance (JARA). Für neue Kooperationen jeglicher Art hat sich auf Gemein- schaftsebene insbesondere der Impuls- und Vernetzungsfonds als sehr hilfreich erwiesen, der mittlerweile drei Prozent der Grundfinanzierung von Helmholtz beträgt. Dieser Fonds schafft während der Programmperiode von fünf Jahren zusätzliche Mög- lichkeiten, Themenfelder innerhalb der Gemeinschaft neu zu setzen, gerade auch durch die Vernetzung mit den Universitäten. Auf dem Gebiet der Nachwuchsgruppen, Doktorandenausbil- dung, Gleichstellung, Allianzen – also nationalen Forschungsver- bünden – konnten so Akzente gesetzt werden, alles Bereiche, in denen Handlungsbedarf bestand. Und wie hat sich die Helmholtz-Gemeinschaft in Ihrer Zeit profiliert? Jürgen Mlynek Wir gelten als Wissenschaftsorganisation, die hält, was sie verspricht. Wir haben bewiesen, dass wir Forschungs- themen national etablieren und vorantreiben können, und zwar für alle Bereiche, für die wir stehen: Energie, Gesundheit, Erde und Umwelt, Luftfahrt, Raumfahrt und Verkehr, Materie und Schlüsseltechnologien. Wer bei uns arbeitet, steht zu unserer Mission! Wer bei uns tätig ist, schätzt einerseits Planbarkeit und Kontinuität seiner Arbeiten, andererseits die Herausforderung, auf zentralen Zukunftsfeldern unserer Gesellschaft mit neuen kreativen Ideen Lösungsvorschläge beizutragen. Was war dabei mein Beitrag? Einfach gesagt, Begeisterung für exzellente Forschung zu wecken und zu fördern. Ich habe erst einmal zugehört und in den ersten Jahren meiner Amtszeit ver- sucht nach innen zu wirken, alle Zentren zu besuchen, mit vielen Leuten zu sprechen. Und zuzuhören: Wie zufrieden sind die Dok- toranden? Wie steht es um den wissenschaftlichen Nachwuchs? Wie ticken die führenden Wissenschaftler, die dann auch Lei- tungsfunktionen übernehmen? Wie sieht die Gemeinschaft aus Sicht der Zentren aus und bekommt man die Zentren zu der Überzeugung, dass sie nur dann stark bleiben werden, wenn es auch eine starke Gemeinschaft gibt? Und ich habe alle ermuntert, Helmholtz auch öffentlich stärker zu vertreten, was ich auch selbst gemacht habe. Dadurch ist Helmholtz sichtbarer geworden und auch der Politik wurde klar, dass der Helmholtz- Gedanke funktioniert. Diese neue Positionierung ist nicht über Nacht entstanden, das war ein Entwicklungsprozess, zu dem viele beigetragen haben und der nicht zuletzt – das möchte ich hier ausdrücklich und anerkennend festhalten – ohne die Unter- stützung der Vorstände der Helmholtz-Zentren nicht möglich gewesen wäre. „Wir haben heute in der Gemeinschaft eine gute Balance, die die Stärke von Helmholtz ausmacht: Die Zentren stark zu lassen auf der einen Seite, aber auch die Gemeinschaft zu stärken und diese Stärke zu halten.“ JÜRGEN MLYNEK

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