150 An den Weihnachtstagen 2004 überrollte ein Tsunami die Küsten des Indischen Ozeans, 2010 stoppte die Eruption des Vulkans Eyjafjallajökull wochenlang den Flugverkehr in Europa und immer wieder bebt es irgendwo auf der Erde. Naturkatastrophen sind Ausdruck der Dynamik unseres Planeten. Die Erde ist ein hochkomplexes Gebilde: Die Wissenschaftler des Helmholtz-Zentrums Potsdam – Deutsches GeoForschungs- Zentrum GFZ befassen sich mit dem System Erde – dem Plane- ten, auf dem und von dem wir leben. Auf Basis ihrer Arbeit ent- stehen bessere Systeme zur Frühwarnung vor Naturereignissen, aber auch Technologien zur Nutzung des Untergrunds. Die GFZ-Experten rekonstruieren die Geschichte der Erde: Was wann und wie geschehen ist und wie sich der Planet ent- wickelte, den die Menschen heute kennen. Die Wissenschaftler untersuchen dessen Teilsysteme – den Erdkörper von der Erd- kruste bis in den tiefen Erdkern, Gesteine und Lagerstätten, Meere und Seen, Gletscher und Gebirge, die Atmosphäre sowie auch die Biosphäre – und wie diese miteinander wechselwirken. Am GFZ forschen Wissenschaftler aus allen Disziplinen der Geo- wissenschaften: von der Erdvermessung über die Vulkanologie und Seismologie bis zum Geoingenieurwesen, im interdisziplinä- ren Verbund mit den benachbarten Naturwissenschaften Physik, Mathematik und Chemie sowie den ingenieurwissenschaftlichen Disziplinen Felsmechanik, Ingenieurhydrologie und Ingenieur- seismologie. Besonderes Fachwissen bietet das GFZ zudem mit der Entwicklung und Anwendung von Satelliten, Fernerkundungs- methoden, beim Erstellen von Schicht- und Schnittbildern der Erde, mit Forschungsbohrungen, um damit letztlich die Prozesse im System Erde modellhaft zu berechnen und sie abzubilden. Das unregelmäßige Schwerefeld der Erde in stark überhöhter Darstellung ist unter dem Namen „Potsdamer Schwerekartoffel“ bekannt geworden. Grafik: GFZ VOM ERDKERN BIS ZUM ALL Helmholtz-Zentrum Potsdam – Deutsches GeoForschungsZentrum GFZ