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Festschrift der Helmholtz-Gemeinschaft

55 Prof. Dr. Detlev Ganten war von 1997 bis 2001 Vorsitzender der Helmholtz-Gemeinschaft. Ganten ist Facharzt für Pharmakologie und molekulare Medizin und war Gründungsdirektor und später Vorstand des Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin (MDC) Berlin-Buch (1991 bis 2004). Von 2004 bis 2008 war er Vorstandsvorsitzender der Charité – Universitätsmedizin Berlin. Seit 2005 ist er Vorsitzender des Stiftungsrats der Stiftung Charité und seit 2009 Präsident des World Health Summit. Freiheiten, modernste Infrastruktur und leistungso- rientierte Finanzierung. Das hat sich bewährt und ist noch heute ein Markenzeichen, das das MDC für die besten Forscher der Welt attraktiv macht. Wie sahen Sie damals die Helmholtz-Gemeinschaft? Detlev Ganten In den Helmholtz-Zentren gibt es eine vorbildliche Leitungsstruktur mit dem wissen- schaftlichen Vorstand und einen administrativen Vorstand. Diese entscheiden alles sehr effizient im operativen Tagesgeschäft. Davon konnten Uni- versitäten nur träumen. Natürlich wurde der Vor- stand über ein Kuratorium oder einen Aufsichtsrat kontrolliert und es gab die üblichen internen Gre- mien der Zentren. Die Helmholtz-Zentren haben wahrscheinlich die beste wissenschaftliche Managementstruktur. Bis heute ist das einer der Gründe, warum gute Wissenschaftler und gute Manager gerne zu Helmholtz gehen. Dort können sie etwas bewegen. In der Mitgliederversammlung der Helmholtz-Gemeinschaft wird nicht selten sehr kontrovers diskutiert und es gibt grundsätzliche Auseinandersetzungen, die auch durchaus scharf geführt werden. Mit scharfer Klinge zwar, aber immer auf einem hohen und konstruktiven Niveau, nie persönlich, niemals unversöhnlich oder gemein. Hier konnte ich mit meiner Erfahrung im Ausland und an Universitäten schon als neues Mitglied der Helmholtz-Gemeinschaft viel lernen. Dabei gab es ein großes Maß an Bereitschaft, mit Management- erfahrung und besten Kontakten zu helfen. Wie kam es, dass Sie 1997 – gerade war die erste Aufbauphase des MDC vorbei – Vorsitzender der Helmholtz-Gemeinschaft wurden? Detlev Ganten Ich war ein Befürworter der Idee, dass aus der losen Arbeitsgemeinschaft die verbind- lichere Helmholtz-Gemeinschaft gegründet wurde und fand, dass der Mediziner und Physiker Hermann von Helmholtz der richtige Namensgeber war. Es war damals eine Zeit der intensiven Diskussion zur Bedeutung der unabhängigen Zent- ren gegenüber einer stärkeren zentralen Organisa- tion, der „Macht“ des Vorsitzenden, und dem Verhältnis zur Politik. Ich war in diesen Diskussio- nen natürlich stolz auf „mein MDC“ und hatte ein großes Interesse daran, vorrangig das Max- Delbrück-Centrum zu profilieren. Wichtig war dabei, dass natürlich die Zentren die wichtigen operativen Einheiten sind, in denen die wissenschaftliche Leis- tung erarbeitet wird.

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