125Bei DESY greifen dafür drei Forschungsschwerpunkte ineinander: • Beschleuniger: DESY entwickelt, baut und betreibt Anlagen, um Teilchen auf höchste Energien zu bringen. • Forschung mit Photonen: Physiker, Chemiker, Geologen, Biologen, Mediziner und Materialforscher nutzen das inten- sive Röntgenlicht aus Teilchenbeschleunigern, um Strukturen und Prozesse im Mikrokosmos sichtbar zu machen. • Teilchenphysik: DESY-Wissenschaftler erforschen in welt- weiter Kooperation die fundamentalen Bausteine und Kräfte im Universum. Die Kombination von Forschung mit Photonen und Teilchen- physik bei DESY ist einmalig in Europa. Damit ist das For- schungszentrum gefragter Partner in nationalen und inter- nationalen Kooperationen – vom europäischen Röntgenlaser XFEL in Hamburg, der 2016 in Betrieb genommen wird, bis zum internationalen Neutrinoteleskop IceCube am Südpol. Um neue, gesellschaftsrelevante Technologien voranzutreiben, arbeitet DESY außerdem mit der Industrie und Wirtschaft zusammen. Und die ultrafesten Fasern? Bei DESY hat ein Forscherteam ein Verfahren getestet, mit dem sich Zellulosefäden herstellen lassen, die stärker sind als Stahl. Malaria? Wissenschaftler ent- schlüsselten an PETRA III entscheidende Eiweißbausteine des Malaria-Parasiten. Und das Molekülballett? Im Licht eines Röntgenlasers schickten Forscher eine Gruppe freier Moleküle auf die „Bühne“ und brachten sie dazu, synchron zu posieren. So entstand ein bislang einzigartiges Foto, das einen Weg weist zur Untersuchung der ultraschnellen Moleküldynamik. Im Vordergrund das Forschungszentrum DESY im Westen von Hamburg. Im Hintergrund die Hamburger City und der Hafen. Foto: DESY Beschleunigertunnel des Freie-Elektronen-Lasers FLASH. In den großen gelben Modulen werden Elektronen fast bis auf Lichtgeschwindigkeit beschleunigt. Foto: DESY → Zahlreich Bei DESY • arbeiten etwa 2.300 Menschen, • davon mehr als 100 Auszubildende • und etwa 700 Diplomanden, Doktoranden und Postdoktoranden • sowie jährlich etwa 3.000 Gastwissenschaftler aus 40 Nationen • an den Standorten Hamburg und Zeuthen bei Berlin. → Ausgezeichnet Der Chemie-Nobelpreis 2009 ging an Ada Yonath und zwei ihrer Fachkollegen für Arbeiten, die unter anderem am Beschleuniger DORIS durchgeführt wurden. Mit dessen Röntgenstrahl hatten die Biochemiker ein zentrales Molekül des Lebens unter die Lupe genommen: das Ribosom. Für die Entschlüsselung von dessen Struktur gab es die namhafte Auszeichnung. → Praxisnah An DESYs Lichtquellen werden Biomoleküle atomgenau entschlüsselt, die An- satzpunkte für neue Medikamente sind. Auch neue Werkstoffe, Solarzellen oder Implantate werden hier unter die Röntgenlupe genommen. Auf einen Blick