151 → Zahlreich Das GFZ wurde 1992 gegründet. Es beschäftigt • 1.177 Menschen, • davon 458 Wissenschaftler • und 198 Doktoranden, • 146 Gastwissenschaftler, • am Hauptsitz in Potsdam • mit Außenstellen am Adolf-Schmidt-Observatorium für Geomagnetismus südlich von Potsdam, • dem KTB-Tiefenlaboratorium in Windischeschenbach in der Nähe von Bayreuth • und der Gruppe „Globales Geomonitoring und Schwerefeld“ in Weßling nahe München. → Alarmiert Am zweiten Weihnachtstag 2004 verloren eine Viertelmillion Menschen durch die Tsunami- katastrophe im Indischen Ozean ihr Leben. Deutschland und die internationale Staatenge- meinschaft reagierten mit sofortiger Unterstützung. Im Rahmen ihrer Flutopferhilfe erteilte die Bundesregierung der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren unter Federführung des GFZ den Auftrag zur Entwicklung eines Tsunami-Frühwarnsystems für den Indischen Ozean. Von 2005 bis 2011 wurde mit GITEWS (German-Indonesian Tsunami Early Warning System) das Kernstück eines modernen Tsunami-Frühwarnsystems in Indo- nesien aufgebaut. Es wurde im Jahr 2010 durch eine Kommission internationaler Experten positiv evaluiert und im März 2011 voll funktionsfähig an Indonesien übergeben. Indone- sien verfügt heute über eines der modernsten Tsunami-Frühwarnsysteme weltweit und hat deshalb die Rolle eines Regionalen Tsunami Service Provider (RTSP) für den Indischen Ozean übernommen. Nicht verhindern, aber besser sichern Ziel ist es, die vielen ineinandergreifenden Kreisläufe und weit- verzweigten Ursache-Wirkungs-Ketten der Erde zu verstehen. Dazu gehören auch Fragen nach dem Ausmaß des globalen Wandels und der Rolle des Menschen. Wie beeinflusst der Mensch mit seinem Wirken die natürlichen Prozesse? Womit verändert er seine Umwelt, und wie stark? Und wie kann die Menschheit nachhaltiger mit der Natur umgehen? Da die Weltbevölkerung weiter wächst, wird unserer Planet durch ständig zunehmende Bedarfe immer intensiver bean- sprucht. Die von einer immer ausgeklügelteren Infrastruktur abhängigen Gesellschaften werden zunehmend anfälliger für Naturgefahren. Es gilt, länderübergreifend zu handeln, um den Lebensraum Erde bei stetig wachsender Nutzung nach- haltig zu bewirtschaften und Schäden vorzubeugen. Hierzu trägt das GFZ mit seiner Arbeit bei: Geowissenschaften spielen in den nächsten Dekaden eine entscheidende Rolle als Leitwissenschaften für die globale Daseinsfürsorge. Dazu gehört das gesamte Instrumentarium der Geoforschung. Die Konzepte für ein nachhaltiges „Erdsystem-Management“ reichen von der Nutzung der Erdwärme über Klimaforschung bis zu eigenen Satellitenmissionen zur Erdbeoachtung. Geoforschung ist uner- lässlicher Teil der Sicherung der menschlichen Existenz. Der Aufbau des Tsunami-Frühwarnsystems für den Indischen Ozean erforderte wegen sehr kurzer Vorwarn- zeiten einen innovativen Ansatz. Grafik: GFZ Das Säulenforum mit Gesteinen von allen Kontinenten vor dem Hauptgebäude symbolisiert die weltweiten Aktivitäten des GFZ. Foto: GFZ Auf einen Blick