16 Helmholtz Perspektiven September – Oktober 2015 TELEGRAMM Schiffsabgase belasten Lungenzellen Forscher des Helmholtz Zentrums München, der Technischen Universität München und der Universität Rostock haben untersucht, wie sich die Abgaspartikel von Schiffsmotoren auf Lungenzellen auswirken. Sie haben die Motoren dazu mit Schweröl und Diesel betrieben. Das Ergebnis: Beide Kraftstoffe verursachten deutliche Stressantworten in den Zellen. Stärker war die Reaktion bei Diesel-Abgasen, die mehr Ruß enthalten als Schweröl-Abgase, aber weniger bekannte toxische Verbin- dungen. Bei den Personen, die die Abgase einatmen, sind der Energiestoffwechsel, der Aufbau von Proteinen sowie zelluläre Transportprozesse beeinträchtigt. Schweröl-Abgase riefen vor allem Entzündungsreaktionen hervor. ERC-Förderung für Forscher des KIT Helmholtz-Büro Brüssel: Das Karlsruher Institut für Techno- logie (KIT) hat vier Grants der Förderlinie Proof of Concept des Europäischen Forschungsrates (ERC) eingeworben. Diese Förderung ist für Wissenschaftler vorgesehen, die bereits einen ERC-Grant erhalten haben und nun die Ideen aus ihrem laufen- den Forschungsprojekt in konkrete Anwendungen überführen wollen. Von den 97 eingereichten Anträgen wurden 45 bewil- ligt. Deutschland hat insgesamt acht Proof of Concept-Grants erhalten. Die nächste Einreichungsfrist ist der 1. Oktober 2015. Russland will Polarforschung intensivieren Helmholtz-Büro Moskau: Die russische Regierung hat zwei Programme zu Forschungen in Arktis und Antarktis verab- schiedet: das Föderale Zielprogramm „Weltmeer 2016 – 2031“ und die Marinedoktrin der Russischen Föderation. Das Föderale Zielprogramm soll dazu beitragen, die Ressourcen der russischen Gewässer – etwa im Bereich der Energie- und Trinkwassergewinnung sowie des Fischfangs – stärker zu nutzen und Russlands Präsenz in den Weltmeeren auszubau- en. So werden zum Beispiel Forschungsexpeditionen in die Arktis, Antarktis und die Weltmeere sowie die Entwicklung neuer Informationssysteme für maritime Forschung vorange- trieben. Federführend ist das Ministerium für wirtschaftliche Entwicklung, beteiligt sind außerdem das Bildungsministeri- um, der meteorologische Dienst Roshydromet und die Föderale Agentur der Forschungseinrichtungen. Insgesamt steht ein Budget von 1,5 Milliarden Euro zur Verfügung. Die Marinedoktrin der Russischen Föderation gibt traditionell die Richtung für Russlands maritime Politik vor. Die For- schung in den Polarregionen steht dabei im Mittelpunkt. Bis 2020 sollen eine neue Atom-Eisbrecherflotte für Forschungs- zwecke gebaut sowie ein einheitliches Monitoring- und Navi- gationssystem in Arktis und Antarktis errichtet werden. Saskia Blank Veranstaltungsreihe 2 0 J A H R E - 2 0 V O R T R Ä G E Wir feiern 20 Jahre Helmholtz und machen ein Austauschprojekt: Ein Geoökologe besucht Polarforscher, ein Chemiker Infektionsforscher und ein Pflanzenwissenschaftler geht zu den Materialforschern. 20 Vorträge in sechs Monaten. Seien Sie dabei! 09.10.2015 „Umweltforschung und Politik - Warum Wissenstransfer eine echte Herausforderung ist“ Referent: Carsten Neßhöver, Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung - UFZ Ort: Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung 13.10.2015 „Per Anhalter um die Erde - Pflanzen erobern neue Länder“ Referent: Ingolf Kühn, Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung - UFZ Ort: Karlsruher Institut für Technologie 20.10.2015 „Synthetische Kraftstoffe aus Stroh“ Referent: Nicolaus Dahmen, Karlsruher Institut für Technologie Ort: Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung 05.11.2015 „Die geheime Dynamik der Pflanzen – neue Einblicke für eine nachhaltige Bioökonomie“ Referent: Ulrich Schurr, Forschungszentrum Jülich Ort: Helmholtz-Zentrum Geesthacht Zentrum für Material- und Küstenforschung Weitere Vorträge und mehr Informationen unter www.helmholtz.de/ 20jahre 20 J A H R E - 20 V O R T R Ä G E