Helmholtz-Perspektiven Juli – August 2013 3Helmholtz extrem Logenplatz unter Wasser 400 Meter tief tauchen Helmholtz-Forscher mit dem kleinen Tauchboot JAGO vom GEOMAR. Foto: GEOMAR Wenn Jürgen Schauer und seine Kollegen im Meer auf 400 Meter abtauchen, lastet auf ihrem Arbeits- platz ein Druck von etwa 40 bar – das ist 40-mal mehr als an der Wasseroberfläche. JAGO heißt Deutschlands einziges bemanntes Forschungs- tauchboot, das so groß ist wie ein Kleinwagen. Mit ihm erkunden Wissenschaftler Umweltbedingungen und Lebensgemeinschaften in den Weltmeeren. Die Besatzung kann mit Hilfe eines hydraulischen Greifarms Proben nehmen an Orten, an denen oft noch nie ein Mensch war, und sie in einem Korb nach oben holen. Für die Kommunikation mit dem Forschungsschiff an der Oberfläche nutzen die Wissenschaftler ein Hydrophon, mit dem sie auf ähnlichen Frequenzen wie Wale durchs Wasser sprechen. Damit JAGO nicht verloren geht, verfolgt das Mutterschiff über einen Positionssender ihren Kurs. Über 1.200-mal war das Tauchboot von Kon- strukteur und Pilot Jürgen Schauer, Mitarbeiter am GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel, bereits international im Einsatz. Benannt ist das Tauchboot übrigens nach einem Hai, der in 400 Meter Tiefe lebt. So tief, wie die JAGO tauchen kann. Zum Vergleich: Der Regisseur James Cameron tauchte 2012 mit der Deepsea Challenger zum Mari- anengraben im westlichen Pazifik auf 10.898 Meter Tiefe. Den Tiefenweltrekord für unbemannte Tauch- boote hält Kaiko, ein ferngesteuerter japanischer Forschungsroboter, der 1995 im Marianengraben in die mit 11.034 Meter tiefste, bekannte Stelle der Ozeane tauchte. Angela Bittner HELMHOLTZ extrem Diesmal: Der Arbeitsplatz mit dem höchsten Druck