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Helmholtz-Perspektiven

Helmholtz-Perspektiven Juli – August 2013 11telegramm Erfahrungen lassen neue Hirnzellen entstehen Wer besonders aktiv ist und viele Erfahrungen sammelt, bei dem bildet das Gehirn auch mehr neue Nervenzellen. Das haben Dresdener Helmholtz-Wissenschaftler vom Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen durch Beobachtungen an Mäusen nachgewiesen. Die untersuchten Tiere waren genetisch gleich und lebten alle in einem Gehege mit sehr abwechslungs- reichen Beschäftigungsmöglichkeiten. Die Forscher beobach- teten, dass sich bei Mäusen, die das Gehege besonders aktiv erkundeten, mehr neue Nervenzellen im Gehirn bildeten als bei passiven Tieren. Untersuchungsobjekt war bei dieser Studie der so genannte Hippocampus, also die Hirnregion, die für das Lernen und das Gedächtnis zuständig ist. Da die Bildung neuer Nerven- zellen im Hippocampus von Mäusen vergleichbar mit der beim Menschen ist, vermuten die Wissenschaftler, dass sie damit auch die neurobiologische Grundlage von Individualität bei Menschen enträtselt haben. An der Studie waren noch das DFG-Zentrum für Regenerative Therapien Dresden und das Max-Planck-Institut für Bildungsforschung beteiligt. Typ-1-Diabetes schon vor dem Ausbruch   erkennbar    Eiweiße im Blut zeigen Diabetes vom Typ 1 schon an, bevor die Krankheit überhaupt ausbricht. Wissenschaftler vom Helm- holtz Zentrum München haben entdeckt, dass junge Menschen innerhalb von höchstens 20 Jahren an Typ-1-Diabetes erkranken, wenn bestimmte Antikörper in ihrem Blut auftauchen. Dazu haben die Forscher Daten von insgesamt 13.777 Kindern über einen Zeitraum von 20 Jahren im Rahmen einer internationalen Studie verglichen. Da die Antikörper schon lange vor der eigentlichen Erkrankung nachzuweisen sind, können Mediziner genau abschät- zen, in welchem Alter die Krankheit ausbrechen wird. So bieten sich gute Chancen für bessere und vorbeugende Therapien. Die Wissenschaftler halten daher Reihenuntersuchungen auf diese Antikörper bei Kindern für sinnvoll. Schon heute werden Kinder und junge Erwachsene, bei denen Antikörper nachgewiesen wurden, versuchsweise mit einer so genannten Immuntherapie behandelt, die sich gegen die Antikörper richtet. Neuer Biosensor zeigt Chemikalien im Wasser an Wissenschaftler am Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf haben einen Farbsensor entwickelt, mit dem sie Chemikalien im Wasser nachweisen können. Das Prinzip beruht auf einem roten und einem grünen Fluoreszenz-Farbstoff: Leuchtet die untersuch- te Probe rot, ist das Wasser sauber – leuchtet sie grün, enthält sie die gesuchten Substanzen, zum Beispiel Medikamente oder Spurenmetalle. Dieser Biosensor setzt sich aus verschiedenen Komponenten zusammen: Er hat eine Oberfläche aus gleichmäßig angeordneten Bakterieneiweißen, an die sich die Farbmoleküle heften. Ein weiterer Baustein sind kurze DNA-Stränge, die als Bindestelle für unterschiedliche chemische Substanzen dienen. Um einen vollständigen Farbsensor herzustellen, müssen die For- scher alle Bestandteile zu einem Sensorchip vereinen. Dieser Chip braucht nur so klein zu sein wie ein Daumennagel und kann direkt mit der Wasserprobe benetzt werden. Verbesserte Fertigung winziger Kunststoffteile Helmholtz-Forscher vom Karlsruher Institut für Technologie haben ein Verfahren weiterentwickelt, mit dem sie millimeter- kleine Kunststoffteile jetzt massenhaft und günstig herstellen können. Bisher mussten Teile dieser Größe über eine zusätzliche Schicht auf der Gießform miteinander verbunden werden, um sie überhaupt aus der Form lösen zu können. Das neue Fertigungs- verfahren mit dem Namen „LIGA2.X“ macht diese Schicht nun überflüssig. Damit erübrigt sich auch das schwierige, zeit- und kostenaufwendige Ablösen der Bauteile von der Verbindungs- schicht. Die winzigen Bauteile kommen zum Beispiel in Uhren, Motoren oder Medizinprodukten zum Einsatz. LIGA2.X beruht auf dem so genannten Mikrospritzgießen. Es fertigt hochpräzise Mikrobauteile in großer Stückzahl und ist dabei deutlich günstiger als bisherige Methoden. Saskia Blank Einigung über Horizont 2020   Helmholtz-Büro Brüssel: Kurz vor Ende der Irischen EU-Ratsprä- sidentschaft Ende Juni erreichten Kommission, Parlament und Rat eine grundsätzliche Einigung zum nächsten EU-Rahmenprogramm für Forschung und Innovation. Damit ist der Weg frei für den Start von „Horizont 2020“, das im Zeitraum von 2014 bis 2020 rund 70 Milliarden Euro umfassen soll. Das Forschungsprogramm war über viele Monate Gegenstand heftiger Debatten gewesen. Im „in- formellen Trilog“ verständigten sich die Partner nun auf die vom Rat favorisierte Form der Kostenabrechnung bei der Forschungs- förderung, das so genannte „100+25“-Modell. Demnach ist für Forschungsprojekte eine Flatrate von 25 Prozent der Gesamtkos- ten vorgesehen, die zusätzlich gezahlt werden soll. Georg Schütte, Staatssekretär im Bundesforschungsministerium, sagte in Berlin: „Gemeinsam mit unseren Partnern in der EU bringen wir mit Hori- zont 2020 einen zentralen Baustein für mehr

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