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Helmholtz-Perspektiven

Helmholtz-Perspektiven Juli – August 2013 24 forschung Woher käme denn überhaupt das nötige Wasser? Das müsste aus den Grundwasser-Reservoiren kom- men, die bislang abgeschlossen sind. Und damit kommen wir zum nächsten Problem: Das Wasser gelangt dabei in den globalen Wasserkreislauf und damit auch in die Meere, so dass der Meeresspiegel steigt. Und noch ein Faktor spielt eine Rolle – wir wissen noch nicht genug darüber, wie sich große Waldflächen auf die Wolkenbildung auswirken oder Windsysteme verändern. Sie sehen, wie eng die unterschiedlichen Phänomene zusammenhängen. Das macht das Thema des Climate Engineering so komplex. Was genau reizt Sie an diesem großen Thema? Wir sehen, dass es international immer mehr Machbarkeitsstudien zum Climate Engineering gibt. Gerade in den USA werden sie aber oft über Stif- tungen finanziert, die eigene Ziele damit verfolgen. Wir vermuten, dass die möglichen Chancen weniger groß sein könnten, als es solche Studien darstellen. Außerdem sind die denkbaren Nebenwirkungen bisher kaum untersucht worden, seien es wirt- schaftliche, rechtliche oder politische Risiken. Mit dem Schwerpunktprogramm der DFG haben wir ein einzigartiges Instrument, um das Thema in seiner ganzen Breite anzugehen. Was wollen Sie bei Ihrer Arbeit konkret heraus- finden? Wir wollen Bewertungskriterien entwickeln, mit denen die Gesellschaft ihre Entscheidungen treffen kann – darüber, ob sie die Forschung zu Climate Engineering intensivieren will, ob sie bestimmte Maßnahmen vielleicht sogar einsetzen möchte und wie sie mit den Risiken und Nebenwirkungen um- gehen will. Deshalb arbeiten wir ja auch interdiszi- plinär: Die naturwissenschaftlichen Arbeitsgruppen berechnen mit Hilfe von Computermodellen Szena- rien, die mögliche Wirkungen und Nebenwirkungen zeigen. In einem zweiten Schritt können wir dann Climate Engineering unter der Lupe Andreas Oschlies koordiniert die Untersuchungen. Bild: GEOMAR Was ist Climate Engineering? Climate Engineering ist der Oberbegriff für Maßnahmen, mit denen der Mensch in das Klima eingreifen kann. Die Debatte darüber ist vor allem durch den Klimawandel angeheizt worden, weil manche Forscher in den künstlichen Interventionen eine Möglichkeit sehen, die negativen Folgen der Erderwärmung zu mildern. Das interdisziplinäre Schwerpunktprogramm der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) beschäftigt sich mit drei der meistdiskutierten Maßnahmen. So gibt es Überlegungen, Schwefelpartikel in die Stratosphäre einzubringen, die einen Teil der kurzwelligen Sonnenstrahlung reflektieren sollen. Dadurch könnte sich die Erde abkühlen. Eine andere Idee ist es, durch künstliche Eingriffe mehr CO2 in den Ozeanen zu binden. Auch das Anpflanzen von riesigen Waldflächen wird diskutiert. www.spp-climate-engineering.de www.climate-engineering.eu

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