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Helmholtz-Gemeinschaft Geschaeftsbericht 2015

44 Helmholtz-Gemeinschaft mit seinen Förderinstrumenten. Vor allem in den Helmholtz-Allianzen und den Virtuellen Insti- tuten bündeln die Helmholtz-Zentren mit Universitäten und außeruniversitären Partnern ihre Kompetenz, um in strate- gisch wichtigen Forschungsfragen rasch Fortschritte und in- ternationale Sichtbarkeit zu erreichen. Die Helmholtz-Allianz ENERGY-TRANS wurde im November 2014 erfolgreich evalu- iert und soll eine Vorreiterrolle für die künftige Ausrichtung des Forschungsprogramms „Technologie, Innovation und Gesellschaft“ einnehmen. In der Helmholtz-Allianz arbeiten Forscher unterschiedlicher Disziplinen des KIT, Forschungs- zentrum Jülich, DLR, UFZ, der Universitäten Stuttgart, Mag- deburg und Münster, der FU Berlin sowie des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH (ZEW) Mannheim zusammen. Sie verfolgen einen ganzheitlichen Ansatz, der das Energiesystem als soziotechnisches System begreift und sowohl die technisch-infrastrukturellen Anforderungen der Energiewende wie auch deren Wechselwirkungen mit dem gesellschaftlichen Umfeld in den Blick nimmt. Die Helmholtz- Virtuellen Institute sind im Vergleich zu den Helmholtz-Allian- zen kleinere Verbünde, die flexibel angelegt sind und genutzt werden sollen, um spezifische Forschungsthemen gemeinsam mit universitären Partnern neu aufzugreifen und internatio- nale Kompetenzen einzubeziehen. Sie werden mit jährlich bis zu 600.000 Euro über drei bis fünf Jahre aus dem Impuls- und Vernetzungsfonds gefördert. Dazu kommen Eigenmittel der Zentren, so dass die Forschungsvorhaben insgesamt mit bis zu 900.000 Euro jährlich finanziert werden können. Die Vernetzung im Wissenschaftssystem bleibt somit ein Kern- element der Helmholtz-Strategie. Jüngstes Beispiel für eine regionale Schwerpunktbildung durch die Zusammenführung der Spitzenforschung von Helmholtz-Zentren und Hochschu- len ist das Berliner Institut für Gesundheitsforschung (BIG). Neue Impulse durch internationale Vernetzung Zahlreiche Helmholtz-Verbünde sind international angelegt – das gilt auch für etliche der Helmholtz-Allianzen und der Helmholtz-Virtuellen Institute. Die Helmholtz-Gemeinschaft hat 2014 ihr erfolgreiches gemeinsames Förderprogramm mit der Chinesischen Akademie der Wissenschaften (CAS) fort- gesetzt. Seit 2012 fördert die Gemeinschaft zusammen mit der CAS deutsch-chinesische Forschungsvorhaben mit einem hohen gesellschaftlichen Nutzen. Ausgewählt wurden fünf Projekte aus den Forschungsbereichen Erde und Umwelt, Gesundheit, Materie, Schlüsseltechnologien sowie Luftfahrt, Raumfahrt und Verkehr. Die Helmholtz-Gemeinschaft und die CAS finanzieren die Projekte gemeinsam mit bis zu 155.000 Euro pro Jahr für drei Jahre. Um den Weg für neue Koopera- tionen mit wissenschaftlichen Einrichtungen im Ausland zu ebnen, verleiht die Helmholtz-Gemeinschaft seit 2012 den Helmholtz International Fellow Award an herausragende Forscherinnen und Forscher, aber auch an Wissenschafts- manager aus dem Ausland, die sich durch ihre Arbeit auf für Helmholtz relevanten Gebieten hervorgetan haben. Neben dem Preisgeld von jeweils 20.000 Euro erhalten die Forscher auch eine Einladung zu flexiblen Forschungsaufenthalten an einem oder mehreren Helmholtz-Zentren und zu Gesprächen im Rahmen der Helmholtz-Akademie. Insgesamt wurden bislang 48 Persönlichkeiten mit dem Helmholtz International Fellow Award ausgezeichnet. Die Besten gewinnen und fördern: Talentmanagement Wissenschaftsorganisationen leben in besonderer Weise von der Kreativität und Qualität ihrer Mitarbeiterinnen und Mitar- beiter. Die Besten zu gewinnen, zu entwickeln und zu halten sind deshalb prioritäre Ziele der Helmholtz-Gemeinschaft. Der Pakt für Forschung und Innovation schafft zusätzliche Kapazitäten für eine rasche Umsetzung der Maßnahmen. Die Helmholtz-Gemeinschaft widmet im Rahmen der Rekrutie- rungsinitiative einen Teil des Aufwuchses aus dem Pakt de- zidiert der Gewinnung von Spitzenforschern, vor allem aber von Spitzenforscherinnen. Für die Zeit von 2013 bis 2017 sind 118 Millionen Euro für diesen Zweck eingeplant. Die Helmholtz-Gemeinschaft hat sich für den wissenschaft- lichen Bereich ein festes Zielquotensystem nach dem Kas- kadenmodell gegeben. Dadurch sollen auch jenseits der Rekrutierungsinitiative mehr Frauen für Führungspositionen gewonnen werden. Dabei orientiert sich die Zielquote der Beteiligung von Frauen auf einer Karrierestufe am Frauen- anteil der jeweils vorausgehenden Stufe. Mit dieser Kom- bination aus klaren Zielsetzungen und erweiterten Kapa- zitäten ist die Helmholtz-Gemeinschaft den Weg zu einer stärkeren Beteiligung von Wissenschaftlerinnen konsequent weitergegangen. Neben der Rekrutierung von Spitzenforschern wurde die Nachwuchsförderung weiter ausgebaut. Zusätzlich zu einer möglichst flächendeckenden Etablierung der strukturierten Graduiertenausbildung an den Helmholtz-Zentren durch die

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