kehrsleistung im Personen- und Güterverkehr. Der Wunsch des Einzelnen nach unbegrenzter Mobilität steht jedoch in einem ständigen Spannungsverhältnis zur Überlastung des Verkehrssystems, zu den Wirkungen des Verkehrs auf Mensch und Umwelt sowie zur hohen Zahl von Unfallopfern. Es gilt daher, ein modernes Verkehrssystem für Menschen und Güter zu gestalten, das sowohl unter wirtschaftlichen als auch unter ökologischen und gesellschaftlichen Ge- sichtspunkten auf Dauer tragfähig ist. Die Verkehrsexper- ten des DLR nutzen dazu die großen Synergiepotenziale mit Luftfahrt, Raumfahrt und Energie. Forschung und Entwick- lung konzentrieren sich auf bodengebundene Fahrzeuge, Verkehrsmanagement und das Verkehrssystem sowie die Querschnittsthemen Elektromobilität und urbane Mobilität. Die Forscher erarbeiten Konzepte für Autos, Nutzfahrzeu- ge und Züge der nächsten Generation mit den Zielen, den Energieverbrauch und Lärm zu reduzieren sowie die Sicher- heit und den Komfort zu verbessern. Energie I Erde und Umwelt I Gesundheit I Luftfahrt, Raumfahrt und Verkehr I Materie I Schlüsseltechnologien 27 VIRTUELLER FLUG ÜBER DEN ZWERGPLANETEN CERES Die DLR-Planetenforscher haben am 6. Juni 2015 einen ersten filmischen Überflug über den eisigen Zwergpla- neten Ceres veröffentlicht. Er stammt aus 80 Aufnahmen des Zwergplaneten von Bord der amerikanischen Dawn- Sonde. Der virtuelle Flug in mehr als 335 Millionen Kilometer Entfernung von der Erde geht über Krater- landschaften, helle Flecken und ausgedehnte Ebenen. Basis für den Film war ein dreidi- mensionales Geländemodell, das im Verlauf der Mission verfeinert wird. Auch die kartographische Ver- messung von Ceres er- folgt durch das DLR. PFLASTER FÜR KUNSTSTOFFSTRUKTUREN Ein Reparaturkonzept für Strukturen aus faserver- stärktem Kunststoff könnte diese für Flugzeug- und Automobilbau wettbewerbsfähig machen. Es sieht vor, die Schadstelle per Laser abzutragen und sie mit einem mittels Induktion erwärmten Blech für eine Art Pflaster vorzubereiten. Der Patch könnte dann unter Druck und Temperatur aufgepresst werden. Bisher bedeutet ein Schaden an einer Kunststoffstruktur deren kompletten Ersatz. Auf der internationalen Leichtbaumesse JEC in Hous- ton (USA) wurde das Konzept als eine der besten Innovationen ausgezeichnet. DAS WATT IN DREI DIMENSIONEN Gezeiten und raues Wetter unterwerfen das Wattenmeer stetem Wandel. Radarinterferometrie hilft, die Topografie trockenfallender Bereiche zu erfassen. Die Daten sind für die Beobachtung des emp- findlichen Ökosystems ebenso bedeutsam wie für die Schifffahrt. Im Auftrag der Bundesanstalt für Gewässerkunde untersucht das DLR, wie das Watt mit Radar vom Flugzeug aus vermessen werden kann. Gegenüber Lasermessungen hat das den Vorteil, dass pro Überflug größere Flächen erfasst werden. Zudem sind Radarsensoren wetter- unabhängig. Die Kartierung erfolgt so zehn- bis zwanzigmal schneller. Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) Die Oberfläche des Zwerg- planeten, aufgenommen am 23. Mai 2015 von Bord der Raumsonde Dawn aus 5100 Kilometern Entfer- nung. Die Auflösung be- trägt 480 Meter pro Pixel. Bild: NASA/JPL-Caltech/ UCLA/MPS/DLR/IDA Sylt mit Radaraugen betrachtet, in diesem Fall mit denen des Satelliten TerraSAR-X. Bild: DLR Mithilfe einer mobilen Reparatur- station lassen sich Strukturen aus faserverstärkten Kunststoffen schnell und effizient flicken. Bild: DLR/Frank Eppler