18 geologischen Prozesse in den Ozeanen und ihre Wechselwir- kungen mit dem Meeresboden und der Atmosphäre. Ziele sind, die Rolle des Ozeans im Klimawandel, den menschlichen Einfluss auf marine Ökosysteme, die mögliche Nutzung biolo- gischer, mineralischer und energetischer Rohstoffe der Meere sowie das Gefahrenpotenzial geodynamischer Prozesse im Ozean und in der Tiefsee zu erkunden. Atmosphäre und Klima Ziel ist es, die Rolle der Atmosphäre im Klimasystem besser zu verstehen. Dazu betreiben Wissenschaftler aufwendige Messungen atmosphärischer Parameter sowie Laborunter- suchungen und numerische Modellierungen von Prozessen, die in der Atmosphäre eine wichtige Rolle spielen. For- schungsansätze sind unter anderem hochaufgelöste Satelli- tenmessungen troposphärischer Spurenstoffe, Untersuchun- gen zur Rolle der mittleren Atmosphäre im Klimasystem, die DIE PROGRAMME IN DER FÖRDERPERIODE 2014–2018 Karlsruher Institut für Technologie (KIT) Helmholtz-Zentrum Geesthacht Zentrum für Material- und Küstenforschung (HZG) Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI) SO SCHRUMPFEN DIE GLETSCHER IN GRÖNLAND UND DER ANTARKTIS Wer das Ausmaß des Klimawandels in den Polarregionen be- urteilen will, braucht verlässliche Daten. Etwa solche über die Eisverluste der Gletscher. Glaziologen des Alfred-Wegener- Instituts haben mithilfe des ESA-Satelliten CryoSat-2 erstmals flächendeckende Höhenkarten der Eisschilde auf Grönland und in der Antarktis erstellt. Damit konnten sie nachweisen, dass die Eispanzer beider Regionen derzeit in Rekordtempo schrump- fen. Insgesamt verlieren sie pro Jahr rund 500 Kubikkilometer Eis. Das entspricht einer Eisschicht, die rund 600 Meter dick ist und sich über das gesamte Stadtgebiet Ham- burgs erstreckt. VERÖFFENTLICHUNG ZUM KLIMAWANDEL IM OSTSEERAUM Im April 2015 wurde der regionale Klimabericht „Second Assessment of Clima- te Change for the Baltic Sea Basin” als Open Access veröffentlicht. 141 Autoren aus zwölf Ländern haben daran mitgearbeitet. Koordiniert wurde der Bericht vom Internationalen Baltic Earth-Sekretariat am HZG. 25 Kapitel spannen den Bogen von der letzten Eiszeit über die vergangenen 200 Jahre bis hin zu Pro- jektionen bis 2100 und potenziellen Auswirkungen auf die Natur. Sozio-ökono- mische Aspekte wie Landnutzung, Landwirtschaft und Städte werden ebenso erläutert wie die Frage nach den Ursachen des regionalen Klimawandels.Marcus Reckermann, Leiter des Internationalen Baltic Earth- Sekretariats am HZG. Bild: HZG WANDEL IM TAL DES TOTEN MEERES Der Wasserspiegel des Toten Meeres sinkt seit Jahrzehnten dramatisch. Welche Rolle dabei die Verdunstung, Dunstschicht und lokale Windsysteme spielen, messen Forscher in der Messkampagne HEADS. Demnach variiert die Wasserverdunstung im Tal des Toten Meeres je nach Jahreszeit und me- teorologischen Bedingungen. Die Messungen sind eingebettet in das Helmholtz-Virtuelle Institut „DESERVE – Dead Sea Research Venue“, in dem Wissenschaftler aus Deutschland, Jordanien, Israel und Palästina unter Federführung des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) zusammenarbeiten. Die tiefstgelegene meteorologische Messstation der Erde: Direkt am Toten Meer steht ein sechs Meter hoher Messmast. Die Instrumente messen Strahlung, Verdunstung und Wärme. Bild: KIT/Ulrich Corsmeier Höhenveränderungen des grönländischen Eisschildes von Januar 2011 bis Januar 2014; rot: Gletscher haben an Volumen eingebüßt, blau: Gletscher sind gewachsen. Karte: Helm et al.