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Helmholtz-Gemeinschaft Geschaeftsbericht 2015

22 personalisierte Therapien. Eine wichtige Rolle spielen auch Infektionsfolgekrankheiten wie Krebs, Metabolische Dysfunk- tion, Neurodegeneration und chronische Infektionen. Erkrankungen des Nervensystems Ziel ist es, die Ursachen von Erkrankungen des Nervensys- tems zu erforschen, um Prävention, Diagnostik, Behandlung und Pflege effizienter zu gestalten. Im Fokus stehen vor allem die wichtigsten neurodegenerativen Erkrankungen wie Alz- heimer und Parkinson, aber auch seltenere Krankheiten wie Huntington-Chorea, Amyotrophe Lateralsklerose und Prionen- erkrankungen. Hinzu kommen Störungen, denen möglicher- weise zum Teil ähnliche pathologische Prozesse zugrunde- liegen oder die häufig im Zusammenhang mit den klassischen neurodegenerativen Erkrankungen auftreten. Um bessere Dia- gnose-, Therapie- und Pflegestrategien entwickeln zu können, DIE PROGRAMME IN DER FÖRDERPERIODE 2014–2018 WANDZELLEN DER BLUTGEFÄSSE STEUERN METASTASIERUNG Im DKFZ suchen Helmut Augustin und Kollegen nach Wegen, um die Entstehung von Krebs-Metastasen mit einer Kombi- nationstherapie zu verhindern. Dazu kombinierten sie einen Antikörper gegen ein Steuerprotein der Blutgefäßzellen mit einer niedrigdosierten Chemotherapie. So behandelte Mäuse entwickelten weniger Metastasen und überlebten länger. Die The- rapie wirkt mehrfach gegen die Ansiedlung der Meta- stasen: Sie verhindert, dass Blutgefäße die neu entstehenden Tochter- geschwülste versorgen. Gleichzeitig wirkt sie gegen krebsfördernde Immunzellen. TUMORTHERAPIE IN VIER DIMENSIONEN Tumoren in den inneren Organen, beispielsweise in der Lunge oder der Leber, sind aufgrund der Atmung oder der Verdauung immer in Bewegung. Sie können sich in alle drei Raumrichtungen ver- schieben und sogar verdrehen oder neigen. GSI- Wissenschaftler arbeiten an einer neuen Metho- de, um diese Bewegungen des Tumors bei der Therapie mit Ionenstrahlen zu berücksichtigen. Dazu nutzen sie eine vierdimensionale Computer- tomographie. So können sie bei der Bestrahlung die zeitlichen Veränderungen der Position des Tumors berücksichtigen. MIT ANTIKÖRPERN AUS DER WÜSTE ZU DEN ERKRANKTEN ZELLEN Neue Nanopartikel könnten Tumore unter realen Bedingungen aufspü- ren. Forscher des Helmholtz-Virtuellen Instituts „NanoTracking“ am HZDR kombinierten die Teilchen mit dem Fragment einer besonderen Art von Antikörpern, die nur bei Kamelen und Lamas vorkommt. Versuche im menschlichen Blutserum zeigten, dass die Partikel unter körperähnlichen Bedingungen spezifisch am Epidermalen Wachstumsfaktor andocken – ei- nem Molekül, das bei verschiedenen Tumorarten vermehrt gebildet wird. Auf diese Weise lassen sich die erkrankten Zellen leichter finden. Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR) GSI Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ) Rasterelektronenmikroskopische Aufnahme einer Lungenmetastase: Tumor- zellen (grün) formen solide Tumorknoten, die in engem Kontakt mit umgebenden Kapillaren (rot) stehen. Bild: Oliver Meckes, Eye of Science/H. Augustin, DKFZ Mithilfe von Proteinen können Nano- partikel so funktionalisiert werden, dass sie sich spezifisch an bestimmte Krebszellen binden. Bild: CBNI, UCD Mit einer Maske lässt sich der Kopf eines Patienten fixieren und ein Hirntumor zielgenau anvisieren. Die 4D-Computertomographie stellt zusätzlich Tumorbewegungen im Körper fest. Bild: GSI

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