14 Helmholtz Perspektiven September – Oktober 2014 tElEgraMM Daraus berechnet die Software Handlungsempfehlungen für den Arzt. Wie die Wissenschaftler herausfanden, erkennt das Computerprogramm deutlich mehr Fehler und Unzulänglichkeiten in der Versorgung als händische Erfassungsverfahren. Der Arzt erhält ein genaueres Bild des Patienten und kann möglicherweise gezielter handeln. Strategie für Europas Wissenschaft helmholtz-Büro Brüssel: Als erstes EU-Mitglied hat Deutsch- land eine Strategie für die Gestaltung des Europäischen For- schungsraums (EFR) vorgelegt. Der EFR ist als ein offener und für die besten internationalen Talente attraktiver gemeinsamer Forschungsraum gedacht, in dem die ihn tragenden nationalen Wissenschaftssysteme zusammenarbeiten und sich nach außen noch stärker vernetzen. Die Bundesregierung betont die Wich- tigkeit der europäischen Forschungszusammenarbeit und strebt zum Beispiel für ausländische Kooperationspartner bei vom Bund geförderten Projekten eine Beteiligungsquote von 20 Prozent an. Auch die Vereinheitlichung von Evaluierungsverfahren für Forschungsinfrastrukturen soll geprüft werden. Wie weit die Ziele des EFR als umgesetzt gelten, ist bei Mitgliedsstaaten und in der Forschungslandschaft umstritten. Im September wird die Europä- ische Kommission sich dazu äußern, die Forschungsminister der EU-Staaten kontern im Dezember. Deutscher Forscher erhält Förderung des Russischen Wissenschaftsfonds helmholtz-Büro Moskau: Das Komplexlabor für außerirdische Gebiete an der Moskauer Staatlichen Universität für Geodäsie und Kartographie unter Leitung von Jürgen Oberst erhält For- schungsmittel des Russischen Wissenschaftsfonds. Das russisch- deutsche Projekt erforscht grundlegende geodätische Parameter und die Oberflächenmorphologie von Planeten und Monden. Oberst leitet auch die Abteilung für Planetengeodäsie am Institut für Planetenforschung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt. Der Russische Wissenschaftsfonds fördert insgesamt 161 Forschungsgruppen zunächst bis 2016 mit je 100.000 bis 550.000 Euro jährlich. Am Wettbewerb konnten russische und internationale Organisationen teilnehmen, die ihre Forschung in Russland betreiben und vor 2014 gegründet wurden. Insgesamt haben sich mehr als 1800 Forscherteams beworben. Russische Akademie der Wissenschaften stimmt Kompromiss-Satzung zu helmholtz-Büro Moskau: Die Russische Akademie der Wissen- schaften (RAS) hat eine neue Satzung verabschiedet, der inzwi- schen auch die russische Regierung zugestimmt hat. Nötig wurde die neue Satzung durch eine Umstrukturierung der Akademie, die im Jahr 2013 beschlossen und vom russischen Präsidenten unterzeichnet wurde. Neu sind vor allem die Zusammenarbeit mit einer neu eingerichteten Föderalen Agentur der Forschungs- einrichtungen und die Zusammenlegung der drei Akademien der Wissenschaften, der Medizin und der Landwirtschaft. Die umstrit- tene Reform soll die Forschung durch andere Finanzierungs- und Begutachtungsverfahren ankurbeln und damit international kon- kurrenzfähiger machen, jedoch steigt auch der staatliche Einfluss auf die RAS. Saskia Blank Termine 29.09.2014 ideen 2020 – Ein rundgang durch die Welt von morgen Eröffnung der Wanderausstellung im Stadthaus Köln-Deutz www.ideen2020.de Nächste Stationen: 27.10.2014 Zittau, 10.11.2014 Hannover 15.10.2014 Fokus@helmholtz „Der freie Wille – nur eine Illusion?“: Diskussion mit Experten aus Forschung, Politik und Gesellschaft, 18 Uhr, Atrium des Spreepalais, Anna-Louisa-Karsch-Str. 2, Berlin www.helmholtz.de/fokus 16.10.2014 rEVolution – die Wissensshow zur digitalen gesellschaft Cologne Game Lab, Fachhochschule Köln www.wissensshow.net 06.11.2014 helmholtz&uni Diskursveranstaltung zum Zusammenspiel von Universitäten und der außeruniversitären Forschung, Universität Heidelberg www.helmholtz.de/helmholtz&uni Goldenes Gehirn Der Hauptsitz der RAS in Moskau