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ePaper created 2014-09-15, 15:45:13 | version 1.32.01
12 Helmholtz Perspektiven September – Oktober 2014 tElEgraMM Telegramm Wo die Menschen wohnen Wie gemalt sieht das schwarz-weiße Bild der Region um Köln und Bonn aus. Dabei waren die beiden Künstler 500 Kilometer weit weg, als sie die Umgebung aufzeichneten: TerraSAR-X und TanDEM-X lieferten die Daten, aus denen Wissenschaftler des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) die Bilder berechneten. Zwei Jahre lang flogen die beiden deutschen Ra- darsatelliten über die Erde hinweg und machten auf ihrer Reise 180.000 Einzelaufnahmen. Die insgesamt 308 Terabyte großen Daten ergeben eine Vielzahl von Bildern, die die unterschied- lichsten Städte, Dörfer und Ballungsräume auf unserem Planeten zeigen – und das mit einer Auflösung, dass sogar nur 12 Meter große Objekte zu erkennen sind. „Bisher gibt es keine vergleichbare globale Erfassung von Siedlungsstrukturen mit dieser räumlichen Genauigkeit“, sagt DLR-Wissenschaftler Thomas Esch. Sogar einzelne Gebäude seien aus dem All sichtbar. Die Bilder zeigen, dass viele Städte ihre ganz eigenen Charakterzüge haben: Manche werden von der Natur begrenzt – wie etwa Tokio vom Meer und den Bergen. Städte wie Los Angeles hingegen breiten sich ungehemmt aus. Manchmal folgt die Stadtentwicklung der vorhandenen Infra- struktur; andere Muster lassen erkennen, dass sie erst durch Stadt- und Siedlungsbau entstanden sind. Ende 2014 sollen die Daten soweit verarbeitet und ausgewertet sein, dass Wissen- schaftler sie nutzen können, um beispielsweise das Klima zu modellieren, Erdbeben- oder Tsunamigebiete zu analysieren oder den menschlichen Einfluss auf das Ökosystem besser zu verstehen. Menschliche Spuren Satellitenblick (links) auf die Region Köln-Bonn und die sichtbar gemachten Siedlungen (rechts, schwarz): Große Städte sind am Rhein gewachsen, auf dem Land dagegen zahlreiche Dörfer Forschung +++ Forschungspolitik +++ Termine Was alles sieht man auf Satellitenbildern? Galerie unter: www.helmholtz.de/ die-welt-von-oben