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Helmholtz Perspektiven 0216

abteilung für Mobilität. Durch das Scannen aus zehn Metern Höhe könne der genaue Umriss des Parkplatzes registriert werden – und damit auch, ob der Fahrer schlecht eingeparkt hat und einen zweiten Parkplatz belegt oder ob er eine Gefähr- dung anderer Verkehrsteilnehmer darstellt, weil er etwa den Radweg blockiert. „Dabei ist es auch möglich, den Fahrer über die App oder das Navi- gationssystem darauf hinzuweisen“, sagt Zwick. Das Radarsystem erfasst darüber hinaus nicht nur die Parkzone, sondern auch den angrenzenden Straßenabschnitt und kann so erkennen, ob der Verkehr fließt oder gerade steht. Damit will die VMZ bei einem künftig flächendeckenden Einsatz der Sensoren angeben können, wo gerade auf der Strecke ein Stau besteht und eventuell Umfah- rungsmöglichkeiten anbieten. Zukunftsweisend sei auch, dass das System anzeigen kann, ob Lade- stationen für Elektroautos frei oder belegt sind. Die Ermittlung der Daten über Radarsenso- ren sei datenschutzrechtlich unbedenklich, meint Zwick, weil das Radarbild nur grobe Umrisse des Autos zeige und damit weder ein Nummernschild noch einen Fahrzeugtyp erkennen lasse. Doch die Plattform ist noch in andere Richtungen erweiter- bar: Sie kann mit der Parkraumbewirtschaftung verbunden werden und genau feststellen, wie lange ein Auto auf einem Parkplatz steht und eine eventuelle Parkzeit bereits abgelaufen ist. Diese Daten könnten ans Ordnungsamt weitergegeben werden, das dann einen Mitarbeiter benachrich- tigt, der sich gezielt aufmachen kann, um dem Verkehrssünder ein Knöllchen zu erteilen. Die flexible Überwachung ermöglicht es auch, dass ganze Straßenabschnitte oder einzelne Parkplätze bei einer Veranstaltung, einem Umzug oder einer Lieferung befristet als Parkverbotszone erklärt und anschließend wieder freigegeben werden können. „Vorteil des Siemens-Projekts ist, dass es die gesamte Kette von der Informationserhebung bis zum Anzeigesystem für den Autofahrer umfasst und durch die Überkopf-Sensoren auch Daten für Verkehrsleitsysteme bereitstellt. Das bieten die Konkurrenzprojekte nicht“, sagt Peter Vortisch. Je verlässlicher die Informationen, die die VMZ erhalte, desto eher könne man eine Verkehrslen- kung betreiben. Letztlich lasse sich der Verkehr damit aber nur besser verteilen. Mehr Parkplätze oder größere Straßen entstünden freilich nicht. Harald Olkus Platzsparend verstaut Florian Poprawa leitet im Parkplatz-Projekt die Hardware-Entwicklung bei Siemens und zeigt, wie die Sensoren in Laternen verbaut werden. Bild: siemens.com/POF Auf Herz und Nieren Bevor die Radarsensoren in den täglichen Betrieb gehen können, werden sie in einer Testkammer gründlich geprüft. Bild: siemens.com/POF Info in Echtzeit Das neue Parkmanagement-System zeigt Autofahrern über Smartphone oder Navigationsgerät an, ob und wo es am Zielort freie Parkplätze gibt. Bild: siemens.com/presse 33 Helmholtz Perspektiven März – April 2016 FORSCHUNG

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