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Helmholtz Perspektiven 1411

Helmholtz Perspektiven November – Dezember 2014 23FORSCHUNG Frühwarnsystem Das Funktions- prinzip des Tsunami-Frühwarnsys- tems für den Indischen Ozean. Bild: GITEWS Diakonie Katastrophenhilfe in Sumatra koordiniert hat. Wenn die Menschen wissen, wie die Tsunami funktionieren, sei das gerade wegen des engen Zeit- fensters nach der Warnung die effektivste Schutz- maßnahme, davon ist sie überzeugt. Indonesien hat mittlerweile den Status eines Regional Tsunami Service Provider und warnt auch andere betroffene Länder in der Region bei Tsuna- migefahr. Damit löst es Japan und die USA ab, die bis dahin die Tsunamiüberwachung im Indischen Ozean übernommen hatten. In Zukunft lässt sich die Grenze von fünf Minuten bis zur Warnung viel- leicht noch unterschreiten. Jörn Lauterjung vom GFZ ist optimistisch, dass Tsunami-Frühwarnsys- teme schneller werden können. Denkbar sei etwa der Einsatz von zusätzlichen Sensoren und Satelli- ten, um das gesamte Messnetzwerk zu verdichten. Am Ende bleibt jedoch immer die physikalische Grenze des Machbaren, denn Erdbeben lassen sich nicht voraussagen: „Es muss sich immer erst etwas bewegen, bevor wir es messen können.“  Sebastian Grote Doch trotz der bisherigen Erfolge von GITEWS kennt Jörn Lauterjung die Grenzen der Tsunamiprogno- sen: „Ein Frühwarnsystem kann technisch noch so ausgereift sein – Todesopfer werden sich nie vollständig vermeiden lassen.“ Evakuierungen sind in Indonesien äußerst kompliziert, denn das Land besteht aus über 17.000 Inseln und langen Küsten, auch die Straßen sind teilweise nur schlecht ausge- baut. Deshalb finden jährlich Evakuierungsübungen statt, außerdem werden die Menschen über das richtige Verhalten bei einem Tsunami geschult. Einen erheblichen Beitrag dazu leisten Mitarbeiter von Hilfsorganisationen. Die Diakonie Katastrophen- hilfe etwa erarbeitet zusammen mit Bewohnern in tsunamigefährdeten Regionen Vorsorgemaßnahmen und rüstet sie mit Alarmgeräten aus. Bewährt haben sich auch Risikokarten, in denen Gefahrenpunkte, Fluchtwege und Schutzräume markiert sind. „Die Bewohner sollten Anzeichen eines Tsunami, wie etwa das Zurückziehen des Wassers, erkennen und sofort die Alarmierung und Evakuierung anderer ge- fährdeter Gemeindemitglieder in die Wege leiten“, sagt Caroline Hüglin, die bis 2007 die Projekte der Jörn Lauterjung. Bild: GPM

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