8 titElthEMa Einparken per Smartphone Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt forscht an einer Fernsteuerung für Autos. Bild: DLR Wenn die Staumelder mit den Fahrzeugen vernetzt wären, könnten Autos künftig gezielt um verstopfte Gebiete herumgeleitet werden. Jeder kleine leuchtpunkt ist ein Elek- trobus, ein elektrischer Kehrwagen oder ein anderes nutzfahrzeug Gerade im Verkehrsbereich gibt es viele Ideen für nutzerfreundliche Einzellösungen: Forscher haben in Peking eine App entwickelt, die alle Ladestatio- nen der Stadt für Elektroautos aufzeigt – inklusive der Entfernung zu dem Fahrer, der eine solche Station sucht. Das ist sinnvoll, da es bisher noch nicht viele Ladestationen gibt. „Unterstützt wird die App von unserem Big Data-Zentrum für Elektroau- tos in ganz China“, sagt Sun Fengchun, Direktor des Nationalen Ingenieurlabors für Elektroautos am Bei- jing Institute of Technology. Ein großer Elektrobild- schirm in seinem Institut zeigt einen Straßenplan Pekings, auf dem sich als kleine Leuchtpunkte die 300 Elektrobusse der Stadt, elektrische Kehrwagen und andere städtische Nutzfahrzeuge bewegen. Solche Datensammlungen sind laut Experten zunächst vor allem nützlich, um daraus Modelle für andere Städte abzuleiten, die etwa elektrische Busse einführen möchten. Nach Ansicht vor allem westlicher Experten ist allerdings die Hemmschwel- le, zu Forschungszwecken große Datenmengen zu speichern, in China deutlich geringer als im Westen, wo dies sofort Debatten über den Datenschutz auslösen würde. Was die zunehmende Urbanisierung in Zahlen be- deutet, lässt sich schon heute in China beobachten. Seit Beginn der wirtschaftlichen Liberalisierung vor 30 Jahren sind mehr als 500 Millionen Chinesen in die Städte gezogen. 53,7 Prozent beträgt die Urba- nisierungsrate derzeit, bis 2020 soll sie laut einem unlängst vorgelegten Urbanisierungsplan auf 60 Prozent steigen – das bedeutet noch einmal 90 Mil- lionen neue Städter. Rund 40 Billionen Yuan (etwa 5,5 Billionen Euro) wird es kosten, diesen offiziellen Urbanisierungsplan umzusetzen, das Geld fließt vor allem in den Aufbau der nötigen Infrastruktur. In Deutschland gelten „Smart Houses“ als Vorreiter einer vor allem energieeffizienten Bauwei- se und Gebäudenutzung. Sie stehen aber auch für die digitale (Fern-)Kontrolle des Gebäudes und der Wohnung. „Zahlreiche Produzenten von Heizungs- und Klimaanlagen, Großgeräten und Lichtanlagen sind auf diesem Gebiet aktiv. Einige Initiativen zielen auf den Markt der älteren Menschen, um ihnen diverse Unterstützungssysteme im Haus anzubieten“, sagt Caroline Kramer, Professorin für Humangeographie am zur Helmholtz-Gemeinschaft gehörenden Karlsruher Institut für Technologie. „Solche intelligenten Häuser sprechen technikaf- fine Menschen an, die neben ihren Fähigkeiten im Umgang mit den entsprechenden Technologien auch über die finanziellen Ressourcen für die der- zeit noch teure Ausstattung verfügen müssen.“ Da das Smart House vor allem über Smartphones und Tablets gesteuert werde, mit denen die nachwach- sende Generation vertraut ist, sei eine stärkere Verbreitung smarter Haustechnologien sehr wahr- scheinlich. „Welche Funktionalitäten sich tatsäch- lich langfristig etablieren und welche nur kurzlebig für Schlagzeilen sorgen, wird sich zeigen“, sagt Kramer. In China sind – ebenso wie in der EU – Anwendungen im Bereich Umwelt, Energie und Transport am beliebtesten. Das ist die Bilanz einer Vergleichsstudie zu Smart City-Pilotstädten in China und Europa, die von der EU-Kommission und der China Academy of Telecommuni- cations Research herausge- geben wurde. Beim Aufbau von Open-Data-Systemen und Cloud-Computing sind die EU-Städte demnach den chinesischen Städten noch etwas voraus. In China ist laut der Studie zudem