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Helmholtz Perspektiven November 2015

13titEltHEMa Von der norddeutschen tiefebene bis zu den alpen spannt das großprojekt tErEno (terres- trial Environmental observatories) ein netz aus Beobachtungsstationen auf. Sie katalogisieren die auswirkungen des Klimawandels auf lokale ökosysteme und auch deren wirtschaftliche Konsequenzen. So werden neben einer Vielzahl von Klimadaten auch daten zu Wasser- und Bodenqualität, artenvielfalt oder landnutzung gesammelt. aus Baumringen und Sedimentproben lassen sich zudem historische Vergleichsdaten rekonstruieren. die beteiligten Wissenschaftler wollen herausfinden, welche Folgen die er- warteten Klimaveränderungen auf grund- und oberflächenwasser, Böden und die Vegetation haben. Welchen Einfluss haben zudem austausch- prozesse zwischen der Erdoberfläche und der atmosphäre? Wie wirken sich Veränderungen der Boden- und landnutzung auf den Wasserhaushalt, die Bodenfruchtbarkeit, die Biodiversität und das regionale Klima aus? und welche auswirkungen haben großflächige Eingriffe durch den Menschen, etwa tagebau oder abholzung? ziel ist es, aus den daten Modelle für verbesserte Vorhersagen zu entwickeln und daraus anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel abzuleiten. tErEno wurde 2008 gestartet, daran beteiligt sind das For- schungszentrum Jülich, das Helmholtz-zentrum für umweltforschung (uFz), das Karlsruher institut für technologie, das Helmholtz zentrum München, das Helmholtz-zentrum Potsdam (gFz) sowie das deutsche zentrum für luft- und raum- fahrt (dlr). www.tereno.net Wald auswirkt, müssen wir erstmal verstehen, was Wasser für den Baum überhaupt bedeutet“, sagt Cuntz. Und schon das ist nicht einfach. Denn ein Baum ist ein komplexes System, und er kann kaum für sich allein betrachtet werden: Unter der Erde tauscht er im Wurzelwerk mit Pilzen Nährstoffe gegen Zucker. Auch zu bestimmen, wie viel Wasser er aufnimmt, ist eine Herausforderung. „Die Buche ist zum Beispiel ein echter Wassersammler, die lenkt den Regen über ihre glatte Rinde direkt auf ihre Wurzeln“, erklärt Cuntz. Einfach nur zu be- schreiben, wie der Regen auf den Wald fällt, reicht also nicht aus: „Wir haben versucht, möglichst viele Einzelprozesse zu berücksichtigen, um den Kreis- lauf beschreiben zu können.“ Dafür werden etliche verschiedene Messgeräte in verschiedenen Höhen des Waldes benötigt und über eine größere Fläche verteilt. „Es gibt zwar Modelle, die das Waldklima beschreiben, aber die haben natürlich auch ihre Schwächen“, sagt Cuntz. „Uns ist unter anderem daran gelegen, diese Modelle mithilfe neuer Daten immer weiter zu verbessern.“ Vom Team um den Umweltphysiker Matthias Cuntz und die Meteorologin Corinna Rebmann – drei Wissenschaftler, zwei Ingenieure und einige Studenten – fordert das Projekt viel Einsatz. Nötig waren nicht nur komplizierte Technik und jahre- lange detaillierte Voruntersuchungen; sie mussten sich auch mit Baugenehmigungen, Blitzableitern und Mäusen auseinandersetzen – die fressen E i n n E t z W E r K z u r E r d B E o B a c H t u n g Helmholtz Perspektiven November – Dezember 2015

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