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Helmholtz-Perspektiven 0214

Helmholtz Perspektiven Mai – Juni 2014 18 forschung Fusionsforschung. Doch weil niemand garantieren kann, dass es gelingen wird, gibt es Politiker, die finden, es müsse bald damit Schluss sein. Politiker wie Kai Gehring, Sprecher für Hochschule, Wis­ senschaft und Forschung der Grünen-Bundestags­ fraktion. Gegenüber den Helmholtz Perspektiven zieht er Bilanz: „Der Beitrag, den die Kernfusion in diesen entscheidenden Jahren zur Klimarettung leisten kann, liegt eindeutig bei Null. Für uns sind Technologien im Rahmen der Energie­wende erfolg­ reich, die vor 2050 risikoarm und nachhaltig, zu finanzierbaren Kosten verfügbar und global leicht exportierbar sind.“ Gehring berichtet von einer besonderen physikalisch-politischen Größe: „Seit Jahrzehnten wird die Verfügbarkeit der Energie aus Kernfusion in die Zukunft verschoben: Nur noch 30 bis 40 Jahre, so heißt es in schöner Regelmäßigkeit. Das bezeichnet man – selbst innerhalb der Fusions­ gemeinde einigermaßen zynisch – als Fusionskon­ stante. Im Ergebnis steht den immensen Investitio­ nen bisher kein greifbarer Nutzen gegenüber.“ Das Bundesministerium für Bildung und For­ schung sieht das anders: Es lobt die deutschen Fu­ sionsforschungsinstitute für ihre Arbeit „auf höchs­ tem internationalem Niveau” und sieht „optimale Möglichkeiten für eine Zusammenarbeit zwischen der Forschung und der deutschen Industrie”. Hat die Forschung nun versagt? Isabella Milch meint: nein. Sie erzählt, welche Erfolge bisher errungen werden konnten: „Die Fusionsforscher wissen, wie man das Plasma aufheizt, aus dem Energie gewon­ nen werden soll. Sie haben die Messtechnik für das berührungsfreie Beobachten des Plasmas entwickelt. Sie kennen die passenden Strukturen des Magnet­ felds. Und sie haben gezeigt, dass damit Fusion möglich ist.“ Jetzt muss noch gezeigt werden, dass man auch tatsächlich Energie gewinnen kann. „Kernfusion ist die einzige bekannte Energiequelle, die die Menschheit noch nicht erschlossen hat“ Eine große Halle im Max-Planck-Institut in Garching: Hier steht die Forschungsanlage. Von außen ist sie kaum zu erkennen. Um sie herum verstellen Sonden, Vakuumpumpen, Schläuche, Kupferkabel und Stahlträger den Blick – alles, was nötig ist, um Dichte, Licht und Temperatur zu messen. Das Inne­ re wirkt wie die Kulisse eines Science-Fiction-Films, mit dessen Kulissenbauern die Phantasie durchge­ gangen ist: In einem etwa mannshohen Torus von der Form eines Donuts sind alle Wände mit silber­ farbenen Wolframplatten ausgekleidet, in der Mitte Bald in Betrieb  Alle fünf Module der Forschungsanlage Wendelstein 7-X sind montiert, es fehlt nur noch das letzte Stück der Außenhülle. Bild: Anja Ullmann/IPP

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