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Helmholtz-Perspektiven 0214

Helmholtz Perspektiven Mai – Juni 2014 15Forschung Feinstaub-Alarm  Fahrzeuge stoßen gesundheitsschädliche Staub- und Rußpartikel aus. Bild: H. Schmitt/Fotolia, A. Künzelmann/UFZ Seit 2008 haben 48 deutsche Städte und Regionen Umweltzonen eingerichtet: Dort dürfen nur schad­ stoffarme Autos mit Umweltplakette fahren. Die Umweltzonen sollen den Feinstaub in der Luft und so das Krankheitsrisiko der Anwohner reduzieren. Annette Peters, Direktorin des Instituts für Epi­ demiologie II am Helmholtz Zentrum München, erklärt, was die Umweltzonen bewirken: „Die Umweltzonen haben den Feinstaub und den elementaren Kohlenstoff in der Luft eindeutig reduziert. Das nachzuweisen, ist nicht so einfach: Wenn das Wetter wechselt, schwanken die Mess­ werte – Inversionswetterlagen führen zum Anstieg des Feinstaubs. Wind, Regen und Schnee dagegen säubern die Luft. Daher messen wir den Feinstaub auch außerhalb der Umweltzonen und kürzen dann die natürlichen Schwankungen raus. So haben wir nachgewiesen, dass die Feinstaubpartikel, die einem gesetzlichen Grenzwert unterliegen, in den Umweltzonen um fünf Prozent abgenommen haben. Das klingt nicht viel. Aber schauen wir uns den An­ teil des Feinstaubs an, der als gesundheitsschädlich gilt: Dieser wurde um bis zu 30 Prozent reduziert. Ein toller Erfolg! Eine treibende Kraft beim Einfüh­ ren der Umweltzonen war der inzwischen emeritier­ te Epidemiologe Erich Wichmann. Feinstaub reizt nicht nur die Atemwege, sondern löst auch Herz- Kreislauf-Erkrankungen oder sogar Lungenkrebs aus. Im Labor und bei Patientenstudien haben wir herausgefunden, dass vor allem ultrafeiner Staub und Dieselruß den Körper schädigen. Diese Partikel sind nur etwa drei Tausendstel Millimeter klein und dringen tief in Lunge und Blutbahn ein. Leider gilt für diese Partikel kein gesetzlicher Grenzwert. Wäre das der Fall, hätte man gleich viel bessere Argu­ mente für die Umweltzonen. Denn bislang ist deren positiver Effekt nur auf der Feinstaubebene sicht­ bar. Um eine Verbesserung der Gesundheit bei den Bewohnern nachweisen zu können, bestehen die Zonen noch nicht lange genug. Im Raum Augsburg haben wir deshalb mit Untersuchungen begonnen, die den ultrafeinen Staub und Langzeit-Gesund­ heitsstudien miteinander vergleichen.“   Nachgefragt hat Andreas Fischer Diesmal: Was haben die Umweltzonen eigentlich gebracht? Nachgefragt! Alle Ausgaben von Nachgefragt!:  www.helmholtz.de/ nachgefragt

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