Helmholtz Perspektiven Januar – Februar 2016 Wie das perfekte Endlager für Atommüll aussieht, ist nicht nur eine politische Frage. Sie beschäftigt vor allem auch die Wissenschaftler: In ihren Laboren spielen sie Prozesse durch, die erst in vielen Jahrhunderten auftreten könnten Auf Nimmerwiedersehen In die ferne Zukunft zu sehen – das gehört zum Ar- beitsalltag des Chemikers Thorsten Stumpf. Er leitet das Institut für Ressourcenökologie am Helmholtz- Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR) und unter- sucht dort gemeinsam mit seinen Kollegen, was mit den radioaktiven Atomsorten – den Radionukliden – aus abgebrannten Brennelementen in einem Endlager passieren kann. Die Brennelemente stam- men zum Beispiel aus Kernkraftwerken und stellen einen Großteil des hochradioaktiven Abfalls, rund 28.000 Kubikmeter fallen allein in Deutschland bis zum endgültigen Ausstieg aus der Atomkraft in 2022 an. Auch danach wird die Aufgabe der Lagerung bleiben: Hochradioaktiver Abfall muss für eine Million Jahre unterirdisch von der Außenwelt abgeschottet werden. Das Problem: In den Brennstäben sind sogenannte Transurane entstanden – Elemente, die schwerer als Uran sind. Sie kommen in der Natur kaum vor und haben sehr lange Halbwertszeiten. Forscht für die sicherheit Thorsten Stumpf im Laserlabor des HZDR. Bild: Oliver Killig Mehr zur Endlagerforschung im HZDR-Magazin „entdeckt“: www.hzdr.de/ entdeckt