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Helmholtz Perspektiven Jan 2015

19 Helmholtz Perspektiven Januar – Februar 2016Helmholtz Perspektiven Januar – Februar 2016 19 W enn die Gute-Nacht-Geschichte vorgele- sen und das Kuscheltier fest in den Arm genommen ist, dauert es meist nicht mehr lange, bis die Augen zufallen und der Atem der Kleinen regelmäßig wird. Der Stress und die Aufregung des vergangenen Tages scheinen verflo- gen. Doch die äußerliche Ruhe täuscht. Kinder wie Erwachsene fallen direkt nach dem Einschlafen zunächst in den Tiefschlaf – und in dem ist der Körper höchst aktiv. Wissenschaftler wissen heute, dass in dieser Phase die wichtigsten Reinigungs- prozesse stattfinden: das Immunsystem wird aktiviert, Wachstumshormone werden ausgeschüt- tet, Eiweiße aufgebaut und freie Radikale, die beim Stoffwechsel entstehen und das Erbgut schädigen können, abgebaut. Schlaf ist ein wichtiger Baustein unseres Wohlbe- findens und unserer Gesundheit. Neueste Studien zeigen, dass es weniger auf die Quantität des Schlafs ankommt, als vielmehr auf die Qualität. An eben dieser scheint es vielen Menschen jedoch zu fehlen. Einer Statistik des Robert-Koch-Instituts zufolge erleben elf Prozent der deutschen Bevöl- kerung ihren Schlaf als „häufig nicht erholsam“. Rund 25 Prozent klagen über Schlafstörungen. Durchschnittlich schlafen Erwachsene täglich sieben Stunden und 15 Minuten. „Der individuelle Schlafbedarf kann davon jedoch wesentlich abwei- chen“, sagt Alfred Wiater, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedi- zin. „Es gibt Kurz- und Langschläfer. Entscheidend ist, wie wir uns tagsüber fühlen, ob wir schlaf- bedingt körperliche Störungen oder psychische Belastungen erfahren.“ Die erste Tiefschlafphase nach dem Einschla- fen dauert rund eine Stunde, anschließend folgt die erste Traumphase. Da sich in dieser die Augen unter den Lidern schnell hin und her bewegen, wird sie auch REM-Phase genannt, kurz für Rapid Eye Movement. Wissenschaftler gehen davon aus, dass während des REM-Schlafs die Ereignisse des Tages verarbeitet werden. Außerdem werde das Gehirn trainiert. „Während der Nacht durchlaufen wir mehr- fach Schlafzyklen mit den unterschiedlichen Schlafstadien“, sagt Wiater. „Zum Beispiel ermög- licht erst das Zusammenwirken dieser Schlafsta- dien die Gedächtniskonsolidierung, also die Festigung des Gedächtnisses.“ Ist dieses Zusammenspiel gestört, kann das fatale Folgen haben. Verschiede- ne Studien setzen schlechten Schlaf in Verbindung mit erhöhtem Risiko für Diabetes, FORSCHUNG

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