16 Helmholtz Perspektiven Januar – Februar 2016 teLeGRAMM Die neue App bündelt die Daten mehrerer Projekte und bietet außerdem die Möglichkeit, die selbst gesammelten Daten zu visualisieren und zu analysieren. Zur App: www.myskyatnight.com Nervenzellen mit Licht reparieren Wenn Nerven durch neurodegenerative Krankheiten oder Unfälle beschädigt werden, lassen sie sich kaum wiederher- stellen. Einen neuen Weg haben nun Forscher vom Helmholtz Zentrum München aufgezeigt: Mit einem Lichtreiz haben sie die Produktion des Enzyms cAMP erhöht, das die Regeneration von Nervenzellen unterstützt. Ihre Erkenntnis: Während ohne Bestrahlung nur etwa fünf Prozent der Nervenenden wieder als Synapsen zueinanderfanden, waren es mit Lichtstimulation schon 30 Prozent. Mehr Angebote an Billigflügen als jemals zuvor Laut dem diesjährigen „Low Cost Monitor 2/2015“-Report des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) stieg die Zahl der Billigflug-Verbindungen um 4,3 Prozent gegenüber dem vergangenen Jahr. Im ersten Halbjahr 2015 nutzten in Deutsch- land rund 32 Millionen Passagiere Low-Cost-Fluggesellschaften, was bei insgesamt 101 Millionen Fluggästen einem Anteil von nahezu 32 Prozent entspricht. Insgesamt gibt es inzwischen 754 Verbindungen im Niedrigpreissegment. Besonders beliebt sind dabei innerdeutsche Strecken. Spitzenreiter unter den Flugge- sellschaften ist Germanwings mit 300 Flugzielen und rund 2200 Starts pro Woche. Wegen der wachsenden Konkurrenz und den sinkenden Treibstoffpreisen sind die Tickets im Durchschnitt billiger als im Vorjahreszeitraum. 80 Prozent der EU-Projekte nutzen DESCA Helmholtz-Büro Brüssel: DESCA ist ein Musterkonsortialver- trag für EU-Projekte, der die Verhandlungen zwischen den Projektpartnern erleichtern soll. Koordiniert vom Helmholtz- Büro Brüssel und der Fraunhofer-Gesellschaft, wurde er gemeinsam mit Einrichtungen aus ganz Europa erstellt und für das Forschungsrahmenprogramm Horizon 2020 weiter- entwickelt. Eine Umfrage über die Webseite und die DESCA Consultation Group, die etwa 100 große Forschungseinrich- tungen aus Europa und darüber hinaus umfasst, ermittelte Ende 2015 seine Reichweite. Das Ergebnis: Rund 80 Prozent der EU-Projekte, in denen diese Einrichtungen involviert sind, verwenden DESCA – das bedeutet auch deutlich weniger Ver- handlungsaufwand für die dort beteiligten Helmholtz-Zentren. Eine aktualisierte Fassung des Vertrags steht Anfang 2016 auf der DESCA-Webseite bereit. Weitere Informationen: www.desca-2020.eu Russland vertieft Mega-Science-Projekte Helmholtz-Büro Moskau: Das Budker-Institut für Kernphy- sik der Russischen Akademie der Wissenschaften liefert für die internationale Beschleunigeranlage FAIR in Darmstadt einen 220 Meter langen Collector-Ring sowie Magnetelemen- te, die zum Transport von Antiprotonen und Ionen dienen. Außerdem haben Wissenschaftler vom Budker-Institut einen sechs Meter langen und 16 Tonnen schweren Cooler für den Teilchenbeschleuniger NICA hergestellt, der in internationaler Zusammenarbeit in Dubna entsteht. Diese „Kühlung“ schärft die physikalischen Eigenschaften des erzeugten Ionenstrahls und ermöglicht so technisch anspruchsvolle Experimente. An beiden Mega-Science-Projekten sind auch Forschungszentren der Helmholtz-Gemeinschaft beteiligt. Saskia Blank, Rebecca Winkels Licht heilt Nerven Eine dieser Zebrafisch-Nervenzellen trägt ein durch Licht aktivierbares Enzym (rot). Wissenschaftler konnten die Regeneration von verletzten Neuronen mithilfe optogenetischer Methoden stimulieren. Bild: Helmholtz Zentrum München Lichtverschmutzung Die Lichter der Stadt Salzburg erhellen den Nachthimmel. Bild: picture alliance/Franz Pritz/picturedesk.com