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Helmholtz-Perspektiven

23Forschung Helmholtz Perspektiven September – Oktober 2013 Algen liefern wichtige Nährstoffe Die Karlsruher sind nicht die einzigen Forscher, die sich mit Algen beschäftigen. Auch Ulrike Schmid- Staiger setzt große Hoffnungen in die Mikroorganis- men. Sie arbeitet in Stuttgart am Fraunhofer-Insti- tut für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik IGB. „Wir sind an der Nutzung einzelner Inhaltsstoffe von Algen interessiert“, sagt Schmid-Staiger. Mit ihrem Team sucht sie nach Möglichkeiten, um diese Stoffe effizient mit Hilfe der Algen herzu- stellen. Astaxanthin ist eine solche Substanz, der Schmid-Staiger auf der Spur ist. „Das ist ein Farb- stoff, der als Futtermittelzusatz in der Fischzucht eingesetzt wird und unter anderem für die typische rosa Farbe von Lachsen verantwortlich ist“, sagt sie. Astaxanthin wird aber auch in Kosmetikproduk- ten und in Nahrungsergänzungsmitteln verwendet. Da die Algen den Farbstoff vor allem zum Schutz vor UV-Strahlung bilden, entwickeln die Stuttgarter Wissenschaftler Bioreaktoren, die unter freiem Himmel stehen können. Ein weiteres Ziel ist es, Eicosapentaensäure (EPA) aus Algen zu gewinnen – das ist eine Fettsäure, die für die menschliche Ernährung unersetzlich ist und zudem entzündungshemmend wirkt. „Derzeit wird EPA aus Fischöl gewonnen“, sagt Ulrike Schmid- Staiger. „Darin kommt sie aber im Gemisch mit einer anderen Fettsäure vor.“ Die Trennung ist auf- wendig, und es besteht die Möglichkeit einer Ver- unreinigung mit giftigen Schwermetallen. Die Algen könnten das künftig ändern: Wir arbeiten an einem Verfahren, um diese Fettsäure aus der Zellmembran von Algen herauszulösen“, sagt Schmid-Staiger. Ob als Energiepflanze, als Nahrungsmittel oder als Farbstoff: Dass Algen das Zeug zu einem wahren Wundermittel haben, darin sind sich die Wissen- schaftler einig.  Saskia Blank Buntes Treiben In Ulrike Schmid-Staigers Labor produzieren Algen den Farbstoff, der Lachse rosa werden lässt. Bild: Fraunhofer IGB

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