10 telegramm Helmholtz Perspektiven September – Oktober 2013 Telegramm Hummer vor Helgoland ausgewildert In Begleitung ihrer Hummerpaten wurden 415 Junghummer vor Helgolands Klippen in die Freiheit entlassen. Die Wissenschaftler vom Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI), setzen schon seit 2008 jedes Jahr ge- züchtete Hummer aus, um den Rückgang des Bestandes aufzu- halten. Der Hummer ist nicht nur das Helgoländer Wappentier, sondern spielt auch eine wichtige Rolle für das Ökosystem um Deutschlands einzige Hochseeinsel. Die Forscher um Heinz-Dieter Franke und Isabel Schmalenbach ziehen die Hummer im Labor vom Ei über die frei schwimmende Larve bis hin zu vier Zentime- ter großen bodenlebenden Jungtieren auf. „Bevor die Tiere ins Freiland entlassen werden, bekommen sie eine Farbmarkierung, die dazu dient, sie später von Wildfängen zu unterscheiden“, sagt Schmalenbach, die von den Fischern und vom Institut gefangene Hummer begutachtet. Mehr als 1.500 Paten unterstützen das Projekt, das das AWI gemeinsam mit der Gemeinde Helgoland betreibt. Wenn der Forschungskutter Aade mit Hummern und Wissenschaftlern an Bord in See sticht, können die Paten ihre „Patenkinder“ in Booten der Gemeinde begleiten. Für die kanniba- listisch veranlagten Junghummer ist die Fahrt allerdings deutlich weniger gesellig: Sie werden voneinander getrennt, um Kämpfe zu vermeiden. Besuch der Sponsoren Isabel Schmalenbach entlässt Junghummer vor den Augen ihrer Paten in die Nordsee vor Helgolands Küste. Bild: U. Nettelmann/AWI Forschung +++ Forschungspolitik +++ Termine