Helmholtz-Perspektiven Januar – Februar 2014 9titelthema Professoren, die aktiv unterstützen, ist in Karlsru- he einzigartig“, lobt er. Die alten Kollegen vom KIT sind für Philip Wahl so etwas wie Sparringspartner geblieben. Auch die technischen Gerätschaften der Uni kann er gegen Bezahlung mitnutzen. Dass das Gefühl, nicht allein dazustehen, für po- tenzielle Gründer besonders wichtig ist, hört auch Volker Hofmann, der Gründungsförderer von der Humboldt-Universität, immer wieder. Er und seine Kollegen sprechen gezielt Professoren aus allen Fachbereichen auf mögliche Geschäftsideen an. „Es ist erstaunlich, was in solchen Gesprächen heraus- kommen kann. In fast allen Fachbereichen gab es schon Gründungen.“ Grundlegend für die Gründer ist dabei, dass die Hochschulleitung ihren Spin-offs wohlwollend gegenübersteht. „Zum einen geht es um die tat- sächliche strukturelle Unterstützung, zum anderen aber schlicht um eine positive Grundhaltung“, sagt Barbara Grave vom Stifterverband. Selbstverständ- lich ist das nicht; manche Hochschulen befürchten, dass sie fähige Mitarbeiter verlieren oder ganze Teilbereiche der eigenen Forschung. Auch deshalb beteiligen sich Hochschulen häufig an Ausgründun- gen. So können sie sich Einblicke in die Forschung und das Mitspracherecht sichern. Für Jonathan Velleuer, den Physiker aus Leipzig, ist gerade die spannendste Zeit angebrochen: Die Idee, Magnetfelder für Schlaganfallpatienten zu nutzen, wird immer mehr zur Realität. „Der Weg zum fertigen Produkt ist nicht mehr weit“, sagt er. „Wenn alles gut geht, können wir noch in diesem Jahr mit der Produk- tion starten.“ Martin Trinkaus Gründerpersönlichkeit Philip Wahl möchte Elektrotaxis etablieren. Bild: Kathrin Schüler Gründungsförderung bei Helmholtz Auch die Helmholtz-Gemeinschaft unterstützt den Wissens- und Techno logietransfer durch Förderprogramme: „Helmholtz Enterprise“ etwa hilft Gründern mit Mitteln für zusätzliches Personal in der Ausgründungsphase und externe Managementunterstützung. Der „Helmholtz-Validierungsfonds“ soll noch vor der Ausgründung helfen, die Lücke zwischen wissenschaft lichen Erkenntnissen und marktfähigen Anwendungen zu schließen. Mehr Informationen unter www.helmholtz.de/technologietransfer Zahlen und Fakten zu Ausgründungen aus der Wissenschaft unter www.helmholtz.de/spin-offs