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Helmholtz Perspektiven 0316

16 telegramm Forscher entdecken Keimzelle von Erdbeben Wissenschaftler des GEOMAR Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung Kiel und der Universität Utrecht haben die Sedimentschichten der Erdplatten vor Costa Rica untersucht und dabei festgestellt, dass kalkhaltiges Sedimentgestein die Keimzelle von Erdbeben bilden kann. Bisher vermuteten Forscher, dass Initialrisse für Erdbeben vor allem in tonhalti- gen Sedimenten auftreten. Im Labor simulierten die Forscher die Bedingungen, wie sie im Falle flacher Erdbeben erwartet werden. Dabei beobachten sie, dass die Kalke plötzlich instabil werden, weniger fest als tonhaltiges Material sind und so eine natürliche Sollbruchstelle im Gesteinsverband bilden. Aus dieser können sich Erdbeben entwickeln. Europäischer Aktionsplan für Forschungsinfrastrukturen Helmholtz-Büro Brüssel: Die Europäische Kommission entwickelt derzeit auf Bitte des Wettbewerbsrates der Europäischen Union einen Aktionsplan für Forschungsinfrastrukturen. Im Sommer hatte die Kommission einen Bericht zur Long Term Sustainability of Research Infrastructures veröffentlicht, der die Ergebnisse einer Konsultation zusammenfasst und bereits zeigt, welche Schwerpunkte die Kommission bei ihrem Aktionsplan vermut- lich setzen wird. Laut des Berichts sei das Innovationspotenzial von Forschungsinfrastrukturen derzeit weitgehend ungenutzt. Daher sei es wichtig, neue Märkte zu adressieren, die Entwick- lung von innovativen Geschäftsmodellen zu fördern und die Industriebeteiligung zu steigern. Auch müssten Forschungs- infrastrukturen-Betreiber mehr Verantwortung für das Daten- management übernehmen – dies umfasst Speicherung, Auf- bereitung, Zugang und Wiederverwendung. Die Europäische Kommission strebt daneben eine Synchronisierung der natio- nalen Roadmap-Prozesse für Forschungsinfrastrukturen an. Die Kommission wird im November Stakeholder-Diskussionen führen, die die Erstellung des Aktionsplans begleiten sollen. „Brexit“: Garantie für britische Forschende in EU-Projekten Helmholtz-Büro Brüssel: Spätestens ab Mai 2017 soll der Aus- tritt Großbritanniens aus der Europäischen Union verhandelt werden. Da auch für wissenschaftliche Kooperationsprojekte seit dem Brexit-Votum im Juni dieses Jahres viele Unsicher- heiten entstanden sind, hat die britische Regierung eine Erklärung für Horizon-2020-Projekte abgegeben: Sie garantiert die Kostenübernahme britischer Einrichtungen in laufenden Horizon-2020-Projekten nach dem Brexit. Dies gilt für alle Projekte, die noch während der britischen EU-Mitgliedschaft eingeworben werden. Unabhängig von den Verhandlungen zum Brexit und zur weiteren Teilnahme Großbritanniens an Horizon 2020 darüber hinaus (zum Beispiel über eine Assoziierung des Staates an Horizon 2020), ist damit die nationale Finanzierung britischer Partner sichergestellt. Nach derzeitigem Stand sollen die Austrittsverhandlungen mit Großbritannien im April 2019 abgeschlossen sein. Neue „Arktika“ ist weltgrößter Eisbrecher Helmholtz-Büro Moskau: In Sankt Petersburg wurde im Juni 2016 der größte Eisbrecher der Welt mit Nuklearantrieb zu Wasser gelassen. Die „Arktika“ verfügt als Neuerung über einen regulierbaren Tiefgang zwischen 8,55 Meter und 10,5 Metern und kann damit sowohl auf hoher See als auch in Flussmün- dungen zum Einsatz zu kommen. Die zwei Antriebsreaktoren des Typs RITM-200 müssen bei dem rund 170 Meter langen Schiff nur alle sieben Jahren neu bestückt werden. So kann es mit seinen 33.500 Tonnen Wasserverdrängung über lange Zeiträume unabhängig agieren und bis zu drei Meter dicke Eisschichten durchbrechen. Ab Ende 2017 wird die „Arktika“ mit Ihrer Besatzung von 75 Mann als Teil der russischen Flotte Schiffstransporte entlang der arktischen Küste begleiten und helfen, Häfen vom Eis zu befreien. Die Planungsphase für einen weiteren Eisbrecher, der voraussichtlich um 200 Meter lang sein soll und Eisdecken bis zu vier Meter bewältigen kann, laufen bereits. Neue Ministerin für Bildung und Wissenschaft Helmholtz-Büro Moskau: Olga Wasiljewa ist seit dem 19. August 2016 die neue Ministerin für Bildung und Wissenschaft in Russland. Sie folgt auf den zurückgetretenen Dmitrij Livanov. Zuvor war sie vier Jahre als stellvertretende Leiterin der Abteilung für öffentliche Projekte in der Administration des Präsidenten tätig. Ihre Hauptaufgabe wird es sein, die zuletzt eingeleiteten Reformen in Bildung und Wissenschaft weiter- zuentwickeln und ihren Erfolg zu überprüfen.  Saskia Blank Erdbebenentstehung  Schematisches Diagramm einer Subduktionszone. Grafik: C. Kersten/GEOMAR Helmholtz Perspektiven  September – Oktober 2016

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