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Helmholtz Perspektiven 0316

15 Helmholtz Perspektiven  September – Oktober 2016 Neue Software zur Zellbeobachtung Mit einer neuen Software können künftig einzelne Zellen mehrere Tage lang beobachtet und ihr Verhalten anschließend analysiert werden. Wissenschaftler am Helmholtz Zentrum München und der TU München haben das Programm gemein- sam mit Kollegen von der ETH Zürich entwickelt und stellen sie anderen Forschern kostenlos zur Verfügung. Damit können Forscher nun weltweit untersuchen, wie sich etwa Stammzellen in andere Zelltypen entwickeln. Schlachthof-Abwasser liefert neue Biomoleküle Ein Team aus Wissenschaftlern mit Beteiligung des Forschungs- zentrums Jülich hat im Biofilm eines Abwasserrohrs Bakterien gefunden, die bislang unbekannte Biomoleküle herstellen und damit Fette und Eiweiße abbauen können. Den Forschern ist es gelungen, diese Biomoleküle auch im Labor zu produzieren. Dabei entdeckten sie einen Stoff, der Membranen auflösen kann und somit für die Entwicklung von Antibiotika genutzt werden könnte. Hummeln in der Stadt fleißiger als auf dem Land Pflanzen werden im Stadtgebiet häufiger von Hummeln bestäubt als Pflanzen auf landwirtschaftlich genutzten Flächen. Das hat eine von Wissenschaftlern der Universität Halle-Wittenberg, des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) und des Deut- schen Zentrums für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) durchgeführte Studie ergeben. Die Pflanzenvielfalt und Bedin- gungen sind für die Insekten in Städten besser. Außerdem fan- den die Forscher in den Stadt-Hummeln mehr Parasiten. Dass sie dennoch hoch effiziente Bestäuber sind, liegt wohl unter anderem daran, dass das Parasiten-Bestäuber-Pflanzen-System sich über Jahrmillionen aneinander anpassen konnte. Eine An- passung an die rasanten Veränderungen in der Landwirtschaft scheint den Hummeln jedoch nicht so schnell möglich. Plattwurm und Mensch ähnlicher als gedacht In Stammzellen von Plattwürmern entdeckte ein internatio- nales Team von Wissenschaftlern mit Beteiligung des Max- Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin in der Helmholtz- Gemeinschaft (MDC) einen Mechanismus, der bisher nur in Zellen von Säugetieren beobachtet worden war. Es handelt sich dabei um einen Vorgang, der dafür verantwortlich ist, dass aus einem Gen verschiedene Proteinvarianten erzeugt werden. Die Untersuchungen zeigen, dass dieser Mechanismus nicht nur bei Menschen, sondern vermutlich für das ganze Tierreich relevant ist. Neue Technologie für schnellere Datenübertragung Wissenschaftler vom Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR) und am irischen Trinity College Dublin haben Nano- meter dünne Metallschichten untersucht und dazu gebracht Strahlung im Terahertz-Frequenzbereich auszusenden. Bisher werden Daten mit wesentlich niedrigeren Frequenzen übertra- gen. Integriert in WLAN-Chips könnten die speziellen Dünn- schichten also schnellere Datenübertragungsraten ermöglichen. Außerdem gelang es den Forschern, die Frequenz der Strahlung nach Wunsch einzustellen. Die Melodie der Epigenetik David Brocks, Doktorand am Deutschen Krebsforschungs- zentrum (DKFZ), hat eine Methode entwickelt, mit der er die epigenetischen Unterschiede von Krebszellen und gesunden Zellen hörbar machen kann. Dazu übersetzt er die Abfolge spezieller chemischer Markierungen auf der Erbsubstanz in Melodien. Verändert sich die Abfolge, das sogenannte epigene- tische Muster, spiegelt sich das in der Melodie wider. Die markierten Stellen im Erbgut beeinflussen, welche Gene eine Zelle in Proteine übersetzt, und spielen dadurch auch bei der Entstehung von Krebs eine wichtige Rolle. Hummel im Anflug  Obwohl die Stadt-Hummeln mehr von Parasiten befallen sind, die ihre Lebensdauer verkürzen können, sind sie die besseren Bestäuber. Bild: André Künzelmann/UFZ Plattwürmer  Die Würmer haben eine bemerkenswerte Regenerationsfähig- keit. Ein Wurm (oben), der in mehrere Stücke zerteilt wird (Mitte) regeneriert aus jedem Teilstück einen neuen Wurm (unten). Bild: Jordi Solana/MDC TELEGRAMM

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