Präsident
An der Spitze der Helmholtz-Gemeinschaft steht ein hauptamtlicher Präsident, der die Umsetzung der programmorientierten Forschungsförderung in der Gemeinschaft moderiert.
In der Verantwortung des Präsidenten liegt es, gemeinsam mit den Helmholtz-Zentren eine Gesamtstrategie der Gemeinschaft zu entwickeln und sie nach innen und außen mit Leben zu erfüllen.
Die Aufgaben des Präsidenten
Wofür der Präsident zuständig ist, sagt die Satzung der Helmholtz-Gemeinschaft:
- Vorbereitung und Umsetzung der Empfehlungen des Senats zur Programmförderung einschließlich der Organisation der Programmbewertungen,
- Koordination der forschungsbereichsübergreifenden Programmentwicklung und der Entwicklung der Gesamtstrategie,
- Vertretung der Helmholtz-Gemeinschaft nach außen,
- zentrenübergreifende Koordination des Controlling,
- Vorlage von Beschlussvorschlägen für die Programme und ihre Budgets im Senat,
- Verhandlungen auf der Basis der Empfehlungen des Senats mit den Zentren und den Zuwendungsgebern zum Gesamtzuwendungsbedarf der Helmholtz-Gemeinschaft und zur Aufteilung der Gesamtzuwendung auf die Forschungsbereiche.
Um die Entwicklung der Gemeinschaft voranzubringen, steht dem Präsidenten als Instrument der so genannte Impuls- und Vernetzungsfonds zur Verfügung. Mit dem Fonds kann er spezifische Impulse für die programmorientierte Förderung setzen und Modelle von Best Practice in einzelnen Helmholtz-Zentren auf die gesamte Gemeinschaft ausweiten. Der Präsident wird auf der Grundlage des Vorschlages der Mitgliederversammlung alle fünf Jahre durch den Senat gewählt; maximal für zwei Amtsperioden. Er wird unterstützt von insgesamt acht Vizepräsidenten und dem Geschäftsführer.
Der Amtsinhaber: Otmar D. Wiestler
„Die große Stärke der Helmholtz Gemeinschaft sind ihre 18 Forschungszentren, welche sich durch kritische Masse, ausgeprägte interdisziplinäre Expertise, exzellente Infrastruktur und herausragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auszeichnen. Die Zentren sind damit der Motor für innovative Forschungsthemen, die auf Ebene der Forschungsbereiche strategisch positioniert werden und somit die Forschungslandschaft gestalten. Dabei fördert die Gemeinschaft den Zusammenhalt nach innen und vertritt sie nach außen. Wie kaum eine andere Forschungsorganisation sind wir in der Lage, große wissenschaftliche Herausforderungen mit einem umfassenden und nachhaltigen Ansatz anzugehen. Insbesondere können wir in unseren Schwerpunktthemen einen Schulterschluss herstellen zwischen exzeptioneller Grundlagenforschung, Systemanalyse und Translation in anwendungsnahe Aspekte (im Sinne eines Innovationskreislaufs). Dieser Anspruch lässt sich nur einlösen, wenn wir ein hohes Maß an Flexibilität sicherstellen, unser Portfolio kontinuierlich auf den Prüfstand stellen und unsere Attraktivität für die besten Köpfe weiter steigern. Bei der Umsetzung dieser Strategie spielen für die Helmholtz-Gemeinschaft Allianzen mit den stärksten Partnern aus Akademia und Industrie im nationalen und internationalen Umfeld eine bedeutende Rolle," so sieht Professor Wiestler die Helmholtz-Gemeinschaft. Er ist seit 1. September 2015 amtierender Präsident.
Otmar D. Wiestler wurde am 6. November 1956 in Freiburg (Breisgau) geboren. Nach dem Medizinstudium an der Universität Freiburg promovierte er 1984 zum Doktor der Medizin (summa cum laude). Von 1984 bis 1987 war er als Postdoktorand im Department für Pathologie an der Universität von Kalifornien in San Diego / USA tätig. Anschließend wechselte er für fünf Jahre an das Universitätsspital Zürich in der Schweiz, wo er sich im Fach Pathologie habilitierte. 1992 berief ihn die Universität Bonn zum Professor für Neuropathologie und Direktor des Instituts für Neuropathologie. Hier baute er ein großes Neurowissenschaftliches Forschungszentrum mit auf. Im Zeitraum zwischen Januar 2004 und August 2015 leitete Otmar Wiestler als Vorstandsvorsitzender und Wissenschaftlicher Vorstand das Deutsche Krebsforschungszentrum in Heidelberg (DKFZ), welches zu den international führenden Einrichtungen in der Krebsforschung zählt. 2021 verlieh das Weizmann-Institut ihm die Ehrendoktorwürde.