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welche Rolle können Deutschland und Europa im globalen Wettlauf um KI-Technologien spielen? Das war Anfang Februar die dominierende Frage auf dem KI-Gipfel in Paris. Ein entscheidender Hebel sind höhere Investitionen – doch Geld allein reicht nicht. Mit klugen Strategien kann Deutschland noch aufholen, sagt Michael Backes, CEO des CISPA Helmholtz-Zentrums für Informationssicherheit, in unserem Standpunkt. Außerdem: Deutschland hat gewählt. Nach den Bundestagswahlen kommt es auch in der Forschungspolitik zu personellen Veränderungen in Regierung, Parlament und Ausschüssen. Und: Mit einer neuen KI-Initiative öffnen mehrere Helmholtz-Zentren den Zugang zu Hochleistungsrechnern für Unternehmen. Viel Spaß beim Lesen! |
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Die Helmholtz-Gemeinschaft lädt zur Einreichung von Anträgen für gemeinsame Forschungsprojekte im Bereich Quantum Use ein, um die vielfältigen Forschungsansätze der Quantentechnologien auf neue, relevante und bisher wenig erkundete Anwendungsfelder auszuweiten. Deadline für die Einreichung der Anträge durch die Helmholtz-Zentren an die Helmholtz-Geschäftsstelle ist der 16. Juni 2025. Zur Ausschreibung |
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Im Jahr 2000 erstreckten sich die Gletscher auf über 705.221 Quadratkilometer und hatten eine Masse von schätzungsweise 121.728 Milliarden Tonnen Eis. Seitdem verlieren sie durchschnittlich 273 Milliarden Tonnen im Jahr. Was der Durchschnittswert allerdings verbirgt, ist ein alarmierender Anstieg, der in den letzten zehn Jahren zu verzeichnen war. Nicht eingerechnet sind die kontinentalen Eisschilde von Grönland und der Antarktis. Der Grund: Erforscht werden sollten gerade die kleineren Gletscher, da sie wegen ihrer geringeren Größe anfälliger sind und entsprechend schneller schmelzen. In GlaMBIE wurden insgesamt 19 Gletscherregionen untersucht. Zwischen 2000 und 2023 verloren sie insgesamt 6.542 Milliarden Tonnen Eis und trugen damit 18 Millimeter zum Anstieg des globalen Meeresspiegels bei. Heute bilden die Gletscher den zweitgrößten Einflussfaktor auf den globalen Meeresspiegelanstieg – nach der thermischen Expansion, die von der Erwärmung der Ozeane verursacht wird. Die Gletscher tragen damit mehr zum Anstieg des Meeresspiegels bei als der grönländische und der antarktische Eisschild und die Veränderungen in der Landwasserspeicherung. Neben dem Anstieg des Meeresspiegels bedeutet die Gletscherschmelze stets auch einen erheblichen Verlust an regionalen Süßwasser-Ressourcen. Michael Zemp von der Universität Zürich, der die Studie mit geleitet hat, betont: „Zum Vergleich: Die 273 Milliarden Tonnen Eis, die jährlich verloren gehen, entsprechen dem, was die gesamte Weltbevölkerung in 30 Jahren verbraucht, wenn man von drei Litern pro Person und Tag ausgeht.“ Das GlaMBIE-Team koordinierte die Zusammenstellung, Standardisierung und Analyse verschiedener Daten aus Feldmessungen und aus einer Fülle von verschiedenen Arten von optischen, Radar-, Laser- und Gravimetrie-Satellitenmissionen. Zu den Satellitenbeobachtungen gehörten unter anderem die von den US-Missionen Terra/ASTER und ICESat-2, der amerikanisch-deutschen GRACE-Mission, der deutschen Erdbeobachtungsmission TanDEM-X und der CryoSat-Mission der Europäischen Weltraumorganisation ESA. Das gemeinsame Ziel: die Schätzung des weltweiten Gletscher-Massenverlustes. Durch die Kombination verschiedener Datentypen aus diesen zahlreichen Quellen erstellte GlaMBIE eine jährliche Zeitreihe der Massenveränderungen für alle Gletscherregionen weltweit für den Zeitraum von 2000 bis 2023. „Am DLR Earth Observation Center haben wir mehr als 5.000 TanDEM-X-Datensätze analysiert, um die gemeinsame Schätzung des Massenverlustes der peripheren Gletscher Grönlands zu unterstützen. Für die zweite Region in unserem Fokus, die südlichen Anden, haben wir unsere Aufnahmen der Patagonischen Eisfelder bis ins Jahr 2016 genutzt und die TanDEM-X-Ergebnisse über die gesamte Region erweitert“, erklärt Co-Autorin Dana Floricioiu vom Earth Observation Center (EOC) des DLR. Das deutsche Radarsatelliten-Paar TerraSAR-X und TanDEM-X ist in der Lage, 2D- beziehungsweise 3D-Bilder mit hoher Auflösung und unabhängig von Wetterbedingungen und Tageslicht aufzunehmen. „Wir haben 233 Schätzungen der regionalen Gletschermassenveränderungen von etwa 450 Datenlieferanten, die in 35 Forschungsteams organisiert sind, zusammengestellt“, erklärt der Glaziologe Zemp. „Dank der verschiedenen Beobachtungsmethoden bietet GlaMBIE nicht nur neue Einblicke in regionale Trends und jährliche Schwankungen. Wir konnten auch Unterschiede zwischen den Beobachtungsmethoden feststellen. Das bedeutet, dass wir eine neue Grundlage für zukünftige Studien über die Auswirkungen der Gletscherschmelze auf die regionale Wasserverfügbarkeit und den globalen Meeresspiegelanstieg liefern können.“
Forschungsteam entwickelt Wirkstoff gegen Keim, der die Hornhaut des Auges zerstört Laborergebnisse stützen den Ansatz, Alzheimer durch Eindämmung von Entzündungsprozessen zu behandeln Nylon-Fresser – mikroskopische Helfer beim Recycling von Kunststoffabfällen |
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Vor ein paar Jahren fragte mich mal eine Teamassistentin aus einer benachbarten Arbeitsgruppe: „Sag mal, Jörg, was machst du hier am UFZ eigentlich so?“ Ich erzählte ihr, dass ich in unterschiedlichen Projekten unter anderem für die Vorbereitung und Durchführung von Probenahmekampagnen vorrangig an Flüssen im In- und Ausland zuständig bin und daher viel im Feld arbeite. Ich muss mich immer wieder mit neuen Situationen vor Ort auseinandersetzen. Und das in ganz Europa. Manchmal sogar in Afrika oder China. Oder – wie im letzten Jahr – in einem Projekt in Kneipen und Friseurgeschäften in Leipzig. Dabei treffe ich immer wieder interessante Menschen aus anderen wissenschaftlichen Einrichtungen und habe spannende Kontakte zu den „ganz normalen“ Leuten. Wenn das nicht spannend ist?
Da gäbe es unzählige Notwendigkeiten. Lokal und global. Als Leipziger ist mir wichtig, dass die Stadt so lebenswert bleibt, wie sie (noch) ist, und sich weiter fit macht für schon jetzt spürbare Klimaveränderungen (mehr heiße Tage pro Jahr, Trockenheit). Dabei spielt auch der Leipziger Auwald eine sehr wichtige Rolle. Er gehört zu den größten erhaltenen Auwaldbeständen in Mitteleuropa und ist nicht nur für das Stadtklima von großer Bedeutung. Leider werden auf politischer Ebene nicht immer die richtigen Entscheidungen für den Erhalt dieses wichtigen Landschaftsschutzgebietes getroffen. Deswegen würde ich die zahlreichen Projekte, an denen unter anderem das UFZ und andere wissenschaftliche Einrichtungen, aber auch zahlreiche private Interessens- und Umweltgruppen beteiligt sind und großartige Arbeit leisten, finanziell unterstützen. Ganz wichtig in jeder Hinsicht wäre mir noch (Umwelt-)Bildung: dass Menschen wieder mehr Bezug zu ihrer Umwelt bekommen und erkennen, wie wichtig gesunde Natur auch für unsere mentale und körperliche Gesundheit ist.
Vielleicht mal mit den ganzen milliardenschweren Jungs auf dieser Welt. Ich würde versuchen, sie davon zu überzeugen, dass ihr Geld (richtig eingesetzt) viel Gutes bewirken kann, was ja langfristig auch ihnen zugutekommen würde. Vor allem ihren Nachkommen. Wahrscheinlich würden die mich aber nicht für voll nehmen. Daher besser mit Maja Göpel, um mit ihr darüber zu sprechen, was man noch tun kann, um Gesellschaft, Politik und Wirtschaft von der Notwendigkeit zu überzeugen, dass wir eine Transformation hin zu mehr Nachhaltigkeit und mehr Gerechtigkeit hinbekommen (müssen). |
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Künstliche Intelligenz, Cybersicherheit und deren methodische Durchbrüche sind Haupttreiber für Innovation und Wirtschaftswachstum im 21. Jahrhundert. Diese Einsicht führt weltweit zu konzertierten Aktionen wie dem US-amerikanischen Stargate-Projekt mit einem Investitionsvolumen von bis zu 500 Milliarden Dollar. Globale IT-Unternehmen in den USA und zunehmend China sind führend, bisweilen gar enteilt: Während die USA laut OECD im Jahr 2023 rund 54,8 Milliarden Dollar in KI-Start-ups investierten, flossen in China 18,3 Milliarden Dollar und in Deutschland nur 2,2 Milliarden Dollar in diesen Bereich. Deutschland läuft akut Gefahr, diesen entscheidenden Teil der Wertschöpfung langfristig zu verlieren. Der Erhalt und das nachhaltige Wachstum des Wohlstands in Deutschland und Europa hängen entscheidend davon ab, ob es uns gelingen wird, in der Innovationsfähigkeit in diesen Schlüsselthemen international aufzuschließen und eine tragende Rolle zu übernehmen. Die neue Bundesregierung steht damit vor einer großen Herausforderung. Der entscheidende Faktor zur Konkurrenzfähigkeit werden disruptive Fortschritte in methodischen Grundlagen der vertrauenswürdigen Informationsverarbeitung und deren Translation in neuartige Anwendungen sein. Genau solche Fortschritte revolutionieren unser Leben seit Jahren und entfalten exponentielle Wirkung. Sie gipfeln im Prinzip des „The winner takes it all“: Konzeptionelle Durchbrüche in KI führen zu derart drastischen Verbesserungen in Funktionalität, Performanz und Kosten, dass bislang als unrealistisch angesehene Anwendungen und neuartige Märkte in kürzester Zeit erschaffen werden. Viele bestehende Ansätze werden nahezu augenblicklich nicht mehr konkurrenzfähig. Die Analogie der Transition von Pferdekutschen zum Automobil drängt sich auf. Das in Deutschland bisher von der Politik oft postulierte und in der Praxis gelebte Modell des reinen Technologietransfers greift zu kurz, da es konzeptionellen Fortschritt als maßgeblichen Teil einer langfristig erfolgreichen Innovationskette verkennt. In der Analogie strebt es schnellere Pferde an, statt sich mit aller Kraft der Gestaltung des Automobils und dessen Möglichkeiten zu widmen. Deutschland und Europa müssen den Mut aufbringen, bei KI- und Cybersicherheitsforschung in der Weltspitze mitzuwirken. Die neue Bundesregierung muss an verschiedenen Punkten ansetzen. Dabei muss die Förderung tiefer Forschung, die nicht nur auf momentane Bedarfe ausgerichtet ist, im Mittelpunkt stehen. Wir brauchen den Mut, Bürokratie radikal zu minimieren und die Finanzierung von Initiativen zu beenden, die internationalen Exzellenzanforderungen nicht gerecht werden. Statt kurzfristiger Transfers etablierter Konzepte sind konzeptionelle Neuerungen und deren Wertschöpfung der Schlüssel. Wir brauchen außerdem Leuchtturm-Initiativen über Disziplinen hinweg und gelebte Vorbilder für die Wertschöpfung aus Spitzenforschung. Forschende mit höchstem internationalem Anspruch müssen inhaltliche Triebfedern eines sich stetig verbessernden Systems sein, das mit ambitionierten und technologieaffinen Unternehmern und Investoren kooperiert. Beispiel für eine solche Initiative ist die Zusammenarbeit des CISPA mit der European School of Management and Technology. Durch die Bündelung unserer Expertisen streben wir den Aufbau eines führenden europäischen Ökosystems an, das echte technologische Durchbrüche erzielt und effizient in ökonomische Wertschöpfung überführt. |
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Seegrasforschung: Ein neues Forschungsprojekt des GEOMAR Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung in Kiel untersucht, wie sich widerstandsfähigere Seegraspflanzen für die Ostsee züchten lassen. Denn: Seegras kann große Mengen CO₂ speichern und spielt eine wichtige Rolle im Klimaschutz. Wie Seegras als natürlicher Kohlenstoffspeicher besser genutzt werden kann, erläutert Thorsten Reusch, Professor für Marine Ökologie am GEOMAR in der taz. Dürremanagement: Andreas Marx, Leiter des Dürremonitors beim Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ), warnt vor einem fehlenden Dürremanagement in Deutschland. Nach der mehrjährigen Dürre zwischen 2018 und 2023 sei die Situation zwar entspannt, eine Dürre könne jedoch jederzeit wiederkehren. Deshalb plädiert Marx für die Entwicklung einer nationalen Wasserstrategie. Es berichten DIE ZEIT, RND und mdr. Energiepolitik: Seit Anfang Februar sind die drei baltischen Staaten Litauen, Lettland und Estland nicht mehr an das russische, sondern an das westeuropäische Stromnetz angeschlossen. Als letzte europäische Staaten war das Baltikum mit dem russischen Netz verbunden. Ursache für den komplizierten Wechsel der Stromnetze war der völkerrechtswidrige Angriff Russlands auf die Ukraine. Susanne Nies, Energieexpertin am Helmholtz-Zentrum Berlin, ordnet die Risiken des Wechsels im Tagesspiegel ein. Artenschutz: In Rom ringen derzeit Vertreter aus 200 Ländern um den Schutz der Biodiversität – doch wirtschaftliche Interessen bremsen den Fortschritt. Die Wissenschaftlerin Katrin Böhning-Gaese vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) beobachtet die zähen Verhandlungen bereits seit Jahren und sieht dennoch Hoffnung: Ein Abschluss der aktuellen Konferenz sei möglich, zentrale Punkte seien bereits geklärt. Die größte Herausforderung sei die Umsetzung, erklärt sie im Spiegel. Arktis: Die Polarregion wird wirtschaftlich und geopolitisch immer relevanter. Aufgrund der Eisschmelze werden einst unzugängliche Rohstoffvorkommen Grönlands frei, weitere Militärbasen können gebaut und neue Seewege erschlossen werden. Volker Rachold, Leiter des Deutschen Arktisbüros am Alfred-Wegener-Instituts, ordnet im Gespräch mit dem SWR Kultur und weiteren Expert:innen die geopolitische Lage der Arktisregion ein. |
Herausgegeben von: Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren e.V., Anna-Louisa-Karsch-Str.2, 10178 Berlin Redaktion: Sebastian Grote, Franziska Roeder, Martin Trinkaus Bilder: Phil Dera (Editorial) Noch kein Abo? Hier geht's zur Registrierung Wenn Sie unseren Newsletter nicht mehr erhalten möchten, klicken Sie einfach hier: Newsletter abbestellen © Helmholtz
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