Prof. Dr. Blanche Schwappach-Pignataro

Mitte der 1990er Jahre startete die auf Membranen spezialisierte Biologin ihre wissenschaft­liche Karriere am UKE mit der Promotion am Zentrum für Molekulare Neurobiologie Hamburg, wohin sie 2020 als Professorin für Molekularbiologie zurückkehrte. Ihre Begeisterung für die biochemische und zellbiologische Arbeit an Membranproteinen und Transportvorgängen führte sie 1997 als Postdoc an die University of California, San Francisco, bevor sie 2000 als Nachwuchsgruppenleiterin an das Zentrum für Molekularbiologie der Universität Heidelberg ging, wo sie 2004 auch habilitierte. Ab 2007 machte sie Station als Wellcome Trust Senior Research Fellow und Senior Lecturer an der University of Manchester bevor sie 2010 dem Ruf der Universitätsmedizin Göttingen folgte, an der sie Professorin für Biochemie und Direktorin des Instituts für Molekularbiologie wurde.

Mit ihren Arbeiten gibt Blanche Schwappach-Pignataro unter anderem Aufschluss darüber, wie Störungen in der Biogenese von Membranproteinen, z.B. bei ihrem Einbau in die Membran oder ihrem zielgerichteten Transport, zur Entstehung von Krankheiten führen. Sie entdeckte eine neue Klasse von Lokalisierungssignalen für das endoplasmatische Retikulum, einem verzweigten Membran-Netzwerk in der Zelle, an dem die Proteinsynthese stattfindet, und entdeckte eine zusätzliche Funktion eines Enzyms des GET-Proteinsortierungswegs, die für die Stabilität von Proteinen wichtig ist.  

Die gut vernetzte Biochemikerin und Molekularbiologin leitete eine Reihe von DFG-geförderten Verbundprojekten und ist darüber hinaus in verschiedensten wissenschaftlichen Gesellschaften und Gremien tätig. Als Mitglied u.a. der Akademie der Wissenschaften in Hamburg, der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina sowie Mitglied der European Molecular Biology Organization (EMBO) prägt Blanche Schwappach-Pignataro den wissenschaftlichen Diskurs und die Weiterentwicklung des Wissenschaftssystems mit.