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Forschungsbereich Gesundheit

Ergebnisse und Empfehlungen der strategischen Begutachtung

Der Forschungsbereich Gesundheit leistet wesentliche Beiträge, um Krankheiten vorzubeugen, präzise zu diagnostizieren sowie effektive Therapien zu entwickeln. Dabei betrachtet er den Menschen als komplexes, ganzheitliches System und zielt auf ein tiefgreifendes, umfassendes Verständnis der Entstehung und Behandlung von großen Volkskrankheiten wie Krebs, Diabetes, Herz-Kreislauf-, Stoffwechsel-, Lungen-, Neurodegenerative und Infektionskrankheiten. Dies geschieht durch eine integrative, interdisziplinäre und langfristig angelegte Grundlagenforschung, die auf eine rasche Überführung der Forschungsergebnisse in die klinische Praxis fokussiert ist.

"Das Ausmaß und die Tiefe der Forschungskompetenz und ihre Fähigkeit, Erkenntnisse in die medizinische Praxis umzusetzen, sind außergewöhnlich."

Susan Gasser, Friedrich Miescher Institute for Biomedical Research und Gutachterin bei der strategischen Bewertung des Forschunsgbereichs Gesundheit.

Programme der Förderperiode 2021–2027

  • Krebsforschung
  • Umweltbedingte und metabolische Erkrankungen
  • Systemmedizin und Herz-Kreislauf-Erkrankungen
  • Infektionsforschung
  • Neurodegenerative Erkrankungen

Beteiligte Zentren 

  • Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ)
  • Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE)
  • Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR)
  • Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI)
  • Helmholtz Zentrum München –  Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt (HMGU)
  • Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC)

Koordinator 

Dirk Heinz  - Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI)

Ergebnisse

Das Gutachterpanel bescheinigte dem Bereich international einmalige Forschungsaktivitäten und bestätigte die Strategien zur Krankheitsprävention, datengetriebener Diagnostik, innovativen Therapien sowie den Ansatz für multidisziplinäre Forschungsszenarien aller Programme. Die Programme seien hochrelevant und verfügten über exzellente Grundlagenforschung und hervorragende Infrastrukturen. Auch die translationale und klinische Forschung habe enormes Potenzial und werde sich entscheidend auf die Verbesserung der öffentlichen Gesundheit, der medizinischen Praxis sowie die mit dem Gesundheitswesen verbundenen Industrien auswirken. 

Für bemerkenswert hielten die Gutachter das Engagement in der Ausbildung und Förderung von Wissenschaftlern, die zur Diversität, Offenheit und internationalen Attraktivität der Zentren beiträgt. Insgesamt sind alle Programme hervorragend aufgestellt, was an Beispielen für zukunftsträchtige Projekte verdeutlicht wurde: Im Programm Krebsforschung ist das geplante Nationale Krebspräventionszentrum eine besonders kreative und innovative Initiative, um schlagkräftige Ansätze zu entwickeln die Krankheitslast zu reduzieren.

Im Programm Umweltbedingte und metabolische Erkrankungen bietet der Helmholtz Pioneer Campus durch seine Synergiewirkung brillanten Nachwuchsforscherinnen und –  forschern eine einmalige Chance, sich kreativ in innovative biomedizinische Forschung einzubringen.

Der „LifeTime/Cell Clinic“-Ansatz im Rahmen des neuen Programms Systemmedizin und Herz-Kreislauf-Erkrankungen verbindet die quantitative Systemmedizin direkt mit der Erforschung menschlicher Krankheiten und besitzt bahnbrechendes Potenzial.

Im Programm Infektionsforschung sind neue Ansätze in der Naturstoffforschung, der Entwicklung von RNA-Tools sowie der Mikrobiomforschung vielversprechend für die Bekämpfung antimikrobieller Resistenzen und daher von größter Bedeutung für die Gesundheit der Bevölkerung.

Das Programm Neurodegenerative Erkrankungen zeichnet sich unter anderem durch erstklassige Grundlagenforschung zu neuronalen Mechanismen aus und bietet die Möglichkeit, durch eine eigene Klinische Studienplattform klinische Studien (in Kooperation) zu planen und durchzuführen; ein einzigartiger Gewinn für Helmholtz.

Die programm- und themenübergreifenden Aktivitäten im Bereich Datenwissenschaft und Technologie, Immunologie und Entzündung, Alterungsprozessen und Wirkstoffforschung seien exzellent ausgewählt und ermöglichten, von der Expertise der anderen zu profitieren. Ebenso wurde die NAKO-Gesundheitsstudie mit ihren enormen Möglichkeiten für Entdeckungen, die sich auf die klinische Praxis auswirkten, gewürdigt.

Strategische Empfehlungen

  • Auf Basis der Grundlagenforschung solle die translationale Forschung noch stärker gefördert werden – mit zusätzlichem Fokus auf präventive Medizin.
  • Drängende Fragen der globalen Gesundheit und der Public Health sollten angegangen werden.
  • Datenbasierte Diagnostik, Früherkennung, Behandlung und Vorbeugung sollten in allen Bereichen eine hohe Priorität haben.
  • Die gemeinsamen Ansätze zwischen den Zentren sollten für einen verstärkten Austausch und Wissenstransfer genutzt werden.
  • Die Rekrutierung der besten Talente und Ausbildung von klinisch forschendem Personal (clinician scientists) solle gestärkt werden.

Kontakt

Dirk Heinz

Forschungsbereichskoordinator Gesundheit
Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung

Dr. Katja Großmann

Forschungsbereichsbeauftragte Gesundheit
Helmholtz-Gemeinschaft