Wissenstransfer-Projekte
Unsere Wissenstransfer-Projekte liefern fundiertes Wissen und passgenaue Informationen an Behörden, Unternehmen und die breite Öffentlichkeit.
Projekte
Unsere Projekte im Bereich Wissenstransfer fördern bedarfsorientierte Wissenstransfer-Aktivitäten an den Zentren, die in ihrer Gesamtheit sowohl unseren bidirektionalen Austausch mit der Gesellschaft als auch den unidirektionalen Transfer von Wissen auf eine Zielgruppe stärken.
Dabei heben sie sich von den bereits bestehenden Aktivitäten der Zentren ab und nehmen einen Leuchtturmcharakter innerhalb der Gemeinschaft ein. Eine Verstetigung der Projekte nach Ende der Förderlaufzeit sichert einen langfristigen Mehrwert für die Gesellschaft.
Laufende Projekte
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Gesundheitsinformation muss möglichst niederschwellig und über unterschiedliche Formate vermittelt werden, um möglichst breit die Zielgruppen anzusprechen. Am Beispiel genetischer und Lebensstil-bedingter Krebsrisiken wird im Projekt "Krebsprävention im Dialog" eine Online-Dialogplattform mit Live-Chat entwickelt, erprobt und implementiert. Ziel ist die individuelle Information und Beratung Ratsuchender mit Fragen zum familiären Krebsrisiko und die Förderung geeigneter Bewältigungsstrategien durch qualifizierte Ärztinnen und Ärzte des Krebsinformationsdienstes. Gemeinsam mit Selbsthilfe-Vertreterinnen wird das Angebot partizipativ entwickelt. Die kommunikationswissenschaftliche Begleitforschung durch Projektpartnerinnen aus Hannover und Bielefeld liefert wertvolle Erkenntnisse, wie entscheidungs- und handlungsrelevantes Wissen zu Krebsrisiken zielgruppengerecht aufbereitet und über den Live-Chat optimal kommuniziert werden kann. Hieraus werden Handlungsempfehlungen zur Förderung der Gesundheitskompetenz und zum Empowerment verschiedener Zielgruppen abgeleitet. Die digitale Online-Dialogplattform mit Live-Chat wird nach ihrer Etablierung direkt in die Outreach-Aktivitäten des Nationalen Krebspräventionszentrums und der Nationalen Dekade gegen den Krebs einmünden.
Im Projekt wurden zunächst Bedarf, Anforderungen und Herausforderungen für eine Chat-Nutzung mit Fokusgruppen, in Einzelinterviews und mithilfe einer Online-Befragung einer größeren Stichprobe identifiziert. Auf Basis der gewonnenen Erkenntnisse wird die Online-Dialog-Plattform derzeit aufgesetzt. Die erforderlichen Inhalte zu familiären und lebenstilbedingten Krebsrisiken und damit verbundene diverse Anfrageszenarien liegen bereits vor; auch das Chat-Team ist für diese besondere dialogorientierte Kommunikation geschult. Als Dialogpartnerinnen fungierten in der Erprobungsphase Vertreterinnen des BRCA-Netzwerks, Anlageträger;innen aus Fokusgruppen sowie Freiwillige aus der Bevölkerung. Diese Erprobungsphase wird mit qualitativen Methoden wissenschaftlich begleitet. Die Live-Schaltung des Angebots ist für den Sommer 2023 geplant.
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Erfahrungen aus den Dürrejahren 2018-19 – die ein großflächiges Absterben der Fichte und massive Schädigungen vieler Baumarten zur Folge hatten – zeigen, dass die aktuell genutzten Instrumente für ein effizientes Risikomanagement der deutschen Wälder nicht ausreichen. Basis für eine vorausschauende Risikovorsorge ist ein effizientes und flexibles Schadensmonitoring, um angemessen und zeitnah auf den Waldzustand reagieren zu können.
Derzeit erheben Länderministerien die Schadenssituation uneinheitlich und mit einer erheblichen Zeitverzögerung für einen geringen Flächenanteil. Deshalb soll hier auf Basis von Zeitserien von Fernerkundungsdaten (BigData) und KI-basierten Methoden standardisierte, flächendeckende und zeitnahe Produkte für einen operationellen Waldzustandsmonitor entwickelt werden. Die Anforderungen der Interessengruppen divergieren bezüglich zeitlicher Auflösung – Früherkennung von Schädigungen versus jährliche Produkte. Gemeinsam ist das Interesse an flächendeckenden Informationen zur Baumartenverteilung und einem Informationssystem.
Die Produkte sollen im Zusammenspiel mit Interessenvertreter:innen iterativ über die Projektlaufzeit optimiert und zugänglich gemacht werden. Darüber hinaus kann mittels hydrologischer Modellierung die Wasserverfügbarkeit für Waldbestände kurzfristig und saisonal abgeschätzt, werden. Mit ökologischen Modellen lässt sich die langfristige Baumartenverbreitung vorhersagen. Ein solches System liegt weltweit noch nicht vor.Weitere Informationen
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Gerade in Zeiten des Klimawandels und der Zunahme von Extremereignissen ist die Bereitstellung robuster Wasserhaushaltsinformationen extrem wichtig, um sowohl auf Krisen (z.B. Dürreperioden) reagieren als auch Vorsorge (z.B. zukünftige Investitionen und Klimaanpassung) treffen zu können. Daraus leitet sich die Notwendigkeit der Entwicklung eines nationalen Wasserressourcen-Informationssystems WIS-D ab, mit den Komponenten Monitoring, Vorhersage, und Klimafolgen. So wird in Extremsituationen (z.B. extreme Trockenheit, Absinken des Grundwasserspiegels, Niedrigwasserführung von Oberflächengewässern) eine fundierte Basis für das Handeln von Unternehmen und Behörden im Wassersektor geboten.
Ein solches Informationssystem soll den tages-aktuellen Zustand der Wasserverfügbarkeit auf der Landoberfläche, im Boden in verschiedenen Tiefen, im Grundwasser und in den Oberflächengewässern räumlich und zeitlich hoch aufgelöst im 24/7 Dauerbetrieb verfügbar machen, um das kurzfristige Management zu unterstützen. Darüber hinaus soll WIS-D eine weltweit einmalige sub-saisonale Vorhersagekomponente mit 46 Tagen Vorausschau sowie langfristige Klimafolgen u.a. aus der Helmholtz-Klimainitiative HI-CAM enthalten. Hier wird WIS-D eine neue Qualität bzgl. robuster Prognosen anbieten können die auch die Unsicherheit der Ergebnisse mit zur Verfügung stellen.Weitere Informationen
Abgeschlossene Projekte
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Das Projekt „ADAPTER“ (ADAPT tERrestrial systems) liefertin intensivem Dialog mit Schlüsselpartnern und Praxisakteuren aus der Landwirtschaft innovative, simulationsgestützte Produkte für eine optimale Anpassung an kurzfristige Wettervariabilität und Wetterextreme sowie an den langfristigen regionalen Klimawandel. Dies sind neben wirtschaftlichen Rahmenbedingungen die primären Einflussfaktoren auf die landwirtschaftliche Produktion und Produktivität. Das übergeordnete Ziel von ADAPTER ist es, eine breitere Informationsbasis für die Landwirtschaft zu schaffen und damit bessere informierte Entscheidungen zu ermöglichen, als Beitrag zu einer nachhaltigeren, wetter- und Klima-resilienteren Landwirtschaft.
Auf der ADAPTER Produktplattform werden tagesaktuelle Vorhersageprodukte in hoher räumlicher Auflösung zum Wasserkreislauf über Deutschland und den Nachbarregionen frei zur Verfügung gestellt, weiter Beobachtungsdaten aus einem eigens mit Landwirten vor Ort errichteten Messnetz, umfangreiche Auswerteprodukte zum vergangenen und zukünftigen Klima in Deutschland, inklusive spezieller landwirtschaftsrelevanter Analysen, sowie ein Dürredossier. Informationen über das pflanzenverfügbare Wasser, als eines der Vorhersageprodukte aus ADAPTER, werden über eine responsive Website einer breiten interessierten Öffentlichkeit mitsamt erläuternden Informationen zur Verfügung gestellt.
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Krebs und Diabetes stehen mit an der Spitze der häufigsten Volkskrankheiten. Doch Untersuchungen zeigen: Viele Menschen wissen nicht, welche Rolle Vorbeugung und Früherkennung spielen. Das Projekt "Fit in Gesundheitsfragen" soll schon Schüler:innen mit dem notwendigen fundierten Wissen versorgen und ihre Gesundheitskompetenz stärken: Unter Einbeziehung von Lehrkräften – als zentraler Vermittlungsinstanz – wurden von Helmholtz Munich und dem Deutschen Krebsforschungszentrum neuartige Unterrichtsmaterialien für den Unterricht an allgemeinbildenden und beruflichen Schulen entwickelt. Themen sind die Entstehungsmechanismen, die Möglichkeiten zur Vorbeugung und Früherkennung und die Behandlung von Krebs und Diabetes. Übergeordnete Themen wie die Konzepte von Gesundheit und Krankheit, die Strukturen des Gesundheitssystems sowie die Vermittlung medialer Kompetenzen im Umgang mit Gesundheitsinformationen eignen sich auch für den fächerübergreifenden Unterricht. Aktuell liegen rund 50 Unterrichtsmaterialien zu Krebs und Diabetes vor, vom interaktiven Lernmodul über Erklärvideos bis hin zu klassischen Arbeitsmaterialien zum Ausdrucken. Alle nutzen innovative didaktische Methoden und ihre Inhalte sind wissenschaftlich fundiert. Ergänzt werden diese Materialien für Schüler:innen durch Reader mit Hintergrundinformationen für Lehrkräfte. Für diese Zielgruppe wurden zudem Fortbildungen entwickelt: Sie fanden Corona-bedingt fast ausschließlich online statt und erreichten bis Ende 2022 bereits über 2.000 Lehrkräfte.
Seit Herbst 2022 wird im Rahmen der Studie „Förderung des gesundheitsförderlichen Wissens und der digitalen Gesundheitskompetenz von Schülerinnen und Schülern (geWiss)“ in Baden-Württemberg, Bayern und Rheinland-Pfalz überprüft, ob die Unterrichtsmaterialien gesundheitsrelevantes Wissen sowie die Gesundheitskompetenz von Kindern und Jugendlichen nachhaltig verbessern. Bereits 2021 wurden erste E-Learning-Angebote zu Diabetes innerhalb von "Fit in Gesundheitsfragen" mit dem bytes4diabetes-Award und der Commenius-EuMedia-Medaille für herausragende Bildungsmedien der Gesellschaft für Pädagogik, Information und Medien ausgezeichnet.
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Die Art und Weise, wie wir Energie nutzen, beeinflusst maßgeblich den Wohlstand heutiger und zukünftiger Generationen. Der Wandel des Energiesystems ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die ganz unterschiedliche Akteure einschließt. Die Spanne reicht dabei von interessierten Bürger:innen, über die öffentliche Verwaltung bis hin zur lokalen Energiewirtschaft. Vor diesem Hintergrund wurde von 2018 bis 2022 das Projekt „Energietransformation im Dialog“ durchgeführt. Wissenschaftler:innen des KIT erarbeiteten vielfältige Beteiligungs- und Wissenstransferformate, um über die nachhaltige Ausgestaltung der Energiewende zu sprechen, diese voranzubringen und den Schulterschluss zwischen Wissenschaft und Gesellschaft zu stärken.
Das Projektteam veröffentlichte Erklärvideos rund um die Energiewende sowie Nachhaltigkeitsfragen und bereitete auf eigenen Kanälen in den sozialen Medien Energiekontexte verständlich auf. Im Projekt wurden zudem alltagsnahe „Touren nachhaltige Energie“ durch die Karlsruher Oststadt angeboten. Nicht zuletzt wurde die Zukunft des Energiesystems in verschiedenen Workshops in den Blick genommen. In diesem Zuge wurden auch gesellschaftliche Lernprozesse angestoßen, unter anderem mit der Stadt Karlsruhe, der türkischsprachigen Community, jungen Klimaschützer:innen oder mit interdisziplinär Forschenden. Öffentliche Interventionen, wie die Einrichtung eines Solarzimmers auf Parkplätzen, gehörten ebenso zum Projektalltag wie die Arbeit mit Studierenden. Nicht zuletzt erhielten insgesamt 22 Haushalte in Karlsruhe Solar-Balkonanlagen und wurden dabei ein Jahr lang wissenschaftlich begleitet.Ein wichtiger Baustein für den Projekterfolg war die enge Anbindung an die Karlsruher Reallaboraktivitäten. So wirkte das Projektteam maßgeblich am Aufbau des „Karlsruher Transformationszentrum für Nachhaltigkeit und Kulturwandel“ (KAT) mit, welches seit Februar 2022 am Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS) am KIT verstetigt ist.
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Unser Projekt INTERNAS will mit seinem partizipativen dialogorientierten Beratungsansatz die internationalen Assessments und ihre wissenschaftlichen Ergebnisse sowie ihre politische Bedeutung besser für die nationale Politikberatung aufbereiten um sie so nutzbarer und anwendbarer zu machen.
Hierfür soll ein standardisierter Prozess der Übertragung von internationalen Assessments in den deutschen Politikkontext unter Einbindung relevanter Stakeholder ausgeführt werden und als ein durch Helmholtz initiierten, einheitlichen Prozess etabliert werden. Ferner wird durch die Etablierung dieser Übertragungsprozesse die Beteiligung von Wissenschaftler:innen an internationalen Assessments sichtbar, welche den zusätzlichen Nutzen und Entdeckbarbarkeit der (Helmholtz-) Forschung auf nationaler Ebene unterstreicht.Weiterhin wird der Prozess durch eine aktive Begleitforschung analysiert. Unter anderem wird er durch die Erstellung von digitalen Wissens-Repräsentationen (Ontologien) unterstützt, welche die wissenschaftlichen Outputs auf der ‚SDG-Roadmap‘ im nationalen Kontext verortet. Hierdurch entfalten sich weitere Schnittstellen, über die neue Ideen aus der (Helmholtz-) Forschung in die entsprechenden Politikdebatten eingebracht werden können. Durch die Anwendung von Ontologien kann somit ein zentraler Beitrag zur Entwicklung von messbaren und darstellbaren Kriterien und Indikatoren für gute Transferprozesse entwickelt werden, welche weit über Helmholtz hinaus angewendet werden können.
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Voraussetzung für die Sicherheit der Besucher:innen von Großveranstaltungen ist die zuverlässige Prognose und ganzheitliche Betrachtung aller Verkehrsströme. Die Praxis sieht bisher allerdings anders aus: Für den Nachweis der Sicherheit werden seitens der Veranstalter zwar immer häufiger Verkehrssimulationen in Auftrag gegeben; die Qualität der eingesetzten Tools und die Validität ihrer Ergebnisse sind aber zweifelhaft. Hinzu kommt, dass die Mitarbeiter der beauftragten Planungsbüros sowie die prüfenden Sachbearbeiter in den Genehmigungsbehörden in der Regel nicht ausreichend qualifiziert sind, die Ergebnisse von Simulationen auf ihre Plausibilität zu überprüfen. Beides führt dazu, dass sie oft blind den Ergebnissen von fragwürdigen Black-Box-Simulationen vertrauen müssen – mit weitreichenden Folgen für die Sicherheit der Besucher.
Die Projektpartner haben an zwei Stellen angesetzt, um diese Situation zu verbessern: beimSimulationswerkzeug und bei der Qualifikation seiner Nutzer:innen. In den beteiligten Helmholtz-Zentren wird seit mehr als zehn Jahren intensiv an der Verbesserung der Simulationswerkzeuge für den Fußgänger- und Fahrzeugverkehr geforscht. Für den Fußgängerverkehr steht das am FZJ entwickelte Simulationswerkzeug „JuPedSim“ zur Verfügung. Städtische Verkehre können mit der am DLR entwickelten Software „SUMO“ simuliert werden. Im Rahmen des Projektes wurde eine Schnittstelle zwischen beiden Programmen geschaffen, so dass damit eine ganzheitliche Betrachtung aller Verkehrsströme bei einer Veranstaltung ermöglicht wird.
Zugleich haben die Projektpartner in Zusammenarbeit mit der Bundesakademie für Bevölkerungsschutz und Zivile Verteidigung (BABZ) und dem Internationalen Bildungs- und Trainingszentrum für Veranstaltungssicherheit (IBIT) iterativ ein Curriculum für eine mehrtägige Schulung erarbeitet und evaluiert. Das Schulungskonzept zielt darauf ab, verschiedensten Akteuren der Veranstaltungsbranche Handlungssicherheit bei der Beauftragung und Bewertung von Simulationen für Großveranstaltungen zu verschaffen. Die Schulungen richteten sich an eine breit gefächerte Zielgruppe – zu den Teilnehmenden zählten Vertreter:innen von Veranstaltern, Betreibern, Sicherheits-/Fachplanern, Polizei, Ordnungsbehörden u.v.m. Die Teilnehmenden wurden durch die Schulungen in die Lage versetzt, die (Verkehrs-)Planung von Großveranstaltungen mit Hilfe von Simulationen kritisch zu überprüfen, mit dem Ziel Sicherheitsdefizite frühzeitig zu erkennen und zu vermeiden.Das Projekt läuft unter dem Titel „SISAME“ (SImulations for SAfety at Major Events).
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Durch das europäische Erdbeobachtungsprogramm Copernicus sind seit 2015 räumlich hochauflösende, multispektrale Fernerkundungsdaten der Sentinel-2 Satelliten verfügbar. Diese kostenfreien Satellitendaten liefern hochaktuelle und flächenhafte Umweltinformationen, mit dem Potenzial, Entscheidungsprozesse in diversen Anwendungsfeldern zu unterstützen. So können beispielsweise landwirtschaftliche Produktionsprozesse optimiert, der Zustand und die Veränderungen schwer zugänglicher Naturschutzgebiete erfasst oder die Gewässerqualität und -quantität überwacht werden. Dennoch ist die Nutzung dieser Daten wenig in den Arbeitsalltag und in Entscheidungsprozesse bei außerwissenschaftlichen Zielgruppen integriert, denn weder der Zugang zu den Daten noch ihre Nutzung sind selbsterklärend bzw. intuitiv. Tutorials, Anleitungen und Schulungen sind in der Regel auf wissenschaftlichem Niveau und oft nur auf Englisch verfügbar.
Um diese Lücke zwischen Nutzenden und Wissenschaft zu schließen, wurden im Kontext von SAPIENS (Satellitendaten für Planung, Industrie, Energiewirtschaft und Naturschutz) niederschwellige digitale Schulungen für außerwissenschaftliche Zielgruppen entwickelt, in denen die Potenziale der satellitenbasierten Erdbeobachtung für unterschiedlichste zivile Anwendungsfelder aufgezeigt wurden. Im engen Austausch mit Vertretenden relevanter Zielgruppen (z.B. öffentliche Verwaltung, Umweltstiftungen, Land- und Forstwirtschaft) wurden vier anwendungsnahe und interaktive Schulungsmodule entwickelt, in denen die jeweils 15 bis 18 Teilnehmenden nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch mit Satellitendaten arbeiteten.Im Rahmen von SAPIENS wurden 16 Schulungen (vier Schulungen pro Modul) mit insgesamt 321 Teilnehmenden erfolgreich durchgeführt. Zusätzlich wurden zwei exklusive SAPIENS-Workshops für den NABU mit 27 Personen angeboten. Das SAPIENS-Schulungsangebot wurde sehr gut angenommen, und alle Schulungstermine waren ausgebucht. Es konnte eine Zufriedenheitsquote von 98% erreicht werden.
Im September 2021 wurde die eigene FERN.Lern Webseite für Fernerkundungslehrprojekte am GFZ veröffentlicht. Neben SAPIENS als Leuchtturm-Projekt sind auch andere Fernerkundungs-Wissenstransfer-Projekte hier platziert, um die Weiterbildungs-Kompetenzen des GFZ gebündelt nach außen zu präsentieren. Alle SAPIENS-Lehrmaterialien (Videos, Handbuch, Tutorials) sind hier frei zugänglich und verfügbar. Darüber hinaus ging aus SAPIENS die zentrale Service- & Beratungsstelle GFZ.Learn für alle GFZ-Forschenden zur Erstellung von (digitalen) Weiterbildungsangeboten für außerwissenschaftliche Zielgruppen hervor. Diese zentrale Stelle baut auf den didaktischen und Medien-Kompetenzen auf, die im Rahmen von SAPIENS geschaffen wurden. Sie sollen nun einen Mehrwert für alle Forschungsschwerpunkte des Zentrums bieten.
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Das Projekt wurde inzwischen verstetigt und findet sich deshalb außerdem hier.
Damit die Energiewende gelingt und die ambitionierten Klimaziele erreicht werden können, muss der Gebäudebestand bis 2050 nahezu klimaneutral gestaltet sein. Dazu bieten die Flächen von Gebäuden große und unerschlossene Potenziale, die für eine dezentrale Stromerzeugung mit Photovoltaik aktiviert und genutzt werden können. Dies gilt sowohl für Neubauten als auch für den Gebäudebestand. Als Brücke zwischen der Bauwelt und der Photovoltaik vermittelt die Beratungsstelle für bauwerkintegrierte Photovoltaik, BAIP, seit 2019 umfassendes Wissen für Architekturschaffende, Planende, Bauverantwortliche, Investierende und Stadtentwickelnde. Themen sind unter anderem verfügbare Technologien, Gestaltungsoptionen, Produkte, technische Umsetzbarkeiten oder auch rechtliche Rahmenbedingungen. Mit einem erfahrenen Team bietet BAIP eine produktneutrale, gezielte und persönliche Beratung zum Einsatz von bauwerkintegrierter Photovoltaik (BIPV) und zur Aktivierung von Bauwerksflächen. Dieses Team hat inzwischen zu über 300 Bauvorhaben beraten. Mit diesem initial kostenfreien Beratungsangebot werden die Hürden für den integrierten Einsatz von Photovoltaik gesenkt und ein Beitrag für die breite Nutzung dieser Technologie geleistet.
Parallel dazu transferiert BAIP das Wissen in Form von Weiterbildungen, z.B. im Rahmen regelmäßiger Architektenfortbildungen, in der Nachwuchsausbildung an der HTW Berlin (Masterstudiengang Erneuerbare Energien) und der Universität Kassel (Studiengänge Architektur und Design), sowie in zahlreichen Runden Tischen, u.a. zu Brandschutz, Denkmalschutz und in Fachworkshops, wie den Berliner Energietagen. Ferner arbeitet BAIP mit an der Umsetzung der Solargesetzgebung und ist Partner unter anderem im Berliner BAUinfo-Zentrum.
BAIP ist eingebettet in das HZB und damit nah an Forschung und Entwicklung zu Photovoltaik. Sein einzigartiges Reallabor für BIPV in Berlin-Adlershof dient mit seiner solaren Fassade sowohl als Forschungs- als auch als Demonstrationsobjekt. Die Wissenschaftler:innen studieren die Wechselwirkungen zwischen der solaren Fassade und dem eigentlichen Gebäude auf lange Zeit. Gleichzeitig ermöglicht es Erfahrungen aus Planung, Errichtung und Betrieb aus Sicht der Architektur und des Facility-Managements.
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