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Nachgefragt!

Was haben die Umweltzonen eigentlich gebracht?

Der Umweltplakette sei Dank: Der Anteil des Feinstaubs, der als gesundheitsschädlich gilt, konnte um bis zu 30 Prozent reduziert werden. Foto: H. Schmitt/Fotolia

Seit 2008 gibt es in 48 deutschen Städten und Regionen Umweltzonen: Nur schadstoffarme Autos mit Umweltplakette dürfen dort fahren. Der Feinstaub in der Luft und damit das Krankheitsrisiko der Anwohner sollen so reduziert werden. Annette Peters, Direktorin des Instituts für Epidemiologie II am Helmholtz Zentrum München, erklärt, was die Umweltzonen bewirken

„Die Umweltzonen haben den Feinstaub und den elementaren Kohlenstoff in der Luft eindeutig reduziert. Das nachzuweisen, ist nicht so einfach: Wenn das Wetter wechselt, schwanken die Messwerte – Inversionswetterlagen führen zum Anstieg des Feinstaubs, Wind, Regen und Schnee dagegen säubern die Luft. Daher messen wir den Feinstaub auch außerhalb der Umweltzonen und kürzen dann die natürlichen Schwankungen raus.

So haben wir nachgewiesen, dass die Feinstaubpartikel, die einem gesetzlichen Grenzwert unterliegen, in den Umweltzonen um fünf Prozent abgenommen haben. Das klingt nicht viel. Aber schauen wir uns den Anteil des Feinstaubs an, der als gesundheitsschädlich gilt: Dieser wurde um bis zu 30 Prozent reduziert. Ein toller Erfolg! Eine treibende Kraft beim Einführen der Umweltzonen war der inzwischen emeritierte Epidemiologe Erich Wichmann. Feinstaub reizt nicht nur die Atemwege, sondern löst auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder sogar Lungenkrebs aus. Im Labor und bei Patientenstudien haben wir herausgefunden, dass vor allem ultrafeiner Staub und Dieselruß den Körper schädigen. Diese Partikel sind nur etwa drei Tausendstel Millimeter klein und dringen tief in Lunge und Blutbahn ein.

Leider gilt für diese Partikel kein gesetzlicher Grenzwert. Wäre das der Fall, hätte man gleich viel bessere Argumente für die Umweltzonen. Denn bislang ist deren positiver Effekt nur auf der Feinstaubebene sichtbar. Um eine Verbesserung der Gesundheit bei den Bewohnern nachweisen zu können, bestehen die Zonen noch nicht lange genug. Im Raum Augsburg haben wir deshalb mit Untersuchungen begonnen, die den ultrafeinen Staub und Langzeit-Gesundheitsstudien miteinander vergleichen.“

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