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Vierter Helmholtz Workshop zur Forschungssicherheit in Berlin

Bild: Helmholtz

Wie lässt sich in Zeiten zunehmender geopolitischer Herausforderungen die Forschungssicherheit stärken, ohne dabei internationale Kooperationen zu gefährden oder die Wissenschaftsfreiheit zu beschneiden? Darum ging es beim vierten Helmholtz-Workshop für Forschungssicherheit mit 100 Gästen aus aller Welt.

Es war eine beindruckende Auswahl internationaler und nationaler Expert:innen und Gäste, die am 11. Und 12. November 2024 der Einladung der Helmholtz-Gemeinschaft zum Workshop Forschungssicherheit gefolgt sind: Vertreter von Forschungsorganisationen, Universitäten, nationaler und internationaler Thinktanks und der Politik aus mehr als 15 Ländern trafen sich in Berlin. Bereits zum vierten Mal schafft Deutschlands größte Forschungsorganisation damit eine Plattform für den internationalen Austausch und unterstützt den Aufbau einer Community of Practise.

Spitzenforschung lebt nicht zuletzt von der Zusammenarbeit mit den besten Partnern weltweit. Helmholtz etwa unterhält unzählige internationale Kooperationen und tausende Forschende aus allen Kontinenten arbeiten in Helmholtz-Zentren. Durch die geopolitischen Herausforderungen unserer Zeit sind die Unsicherheiten, die sich aus diesen Kooperationen ergeben können, in den letzten Jahren gewachsen. National und international entwickeln die Akteure im Wissenschaftssystem neue Instrumente und Standards, um die Forschung weiterhin so offen wie möglich und dabei sicher wie nötig zu gestalten. Die wichtigsten Ansätze sind die Sensibilisierung der Beteiligten, das Definieren von roten Linien, der Aufbau länder- und kulturspezifischer Kompetenz sowie das Schaffen von Beratungsangeboten. Wie genau diese Ansätze in der Praxis konkret aussehen können, welche Erfahrungen es gibt und wie sich die Instrumente aktuellen Entwicklungen anpassen müssen, war Gegenstand der Diskussion.

Best-Practice-Beispiele aus den Niederlanden, Spanien, Großbritannien, Kanada und den USA wurden vorgestellt und diskutiert. Mirko van Muijen von der EU-Kommission etwa präsentierte neuste Entwicklungen auf EU-Ebene und betonte die Bedeutung eines gemeinsamen europäischen Vorgehens. In einem von Georgios Kollarakis vom EU-Global Export Control Programme for Dual Use Goods moderierten Panel gab es eine Debatte über Forschungsergebnisse, die sowohl zivil als auch millitärische Anwendungen finden können. Auch die Frage, wie die Forschungssicherheit in der Wissenschaft konkret implementiert und finanziert werden kan, kam immer wieder zur Sprache. Helmholtz hat in den letzten Jahren eine Reihe von Projekten  aufgesetzt, die in einem eigenen Panel vorgestellt und diskutiert wurden. 

Auch die jüngsten Entwicklungen in Deutschland wurden diskutiert, etwa der vom BMBF initiierte Stakeholder-Prozess und die Frage, ob eine zentrale Beratungsstelle für Forschungssicherheit, wie sie etwas in den Niederlanden oder Frankreich eingerichtet wurde, auch für Deutschland der richtige Weg wäre.

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