Ursachen und Folgen des regionalen Klimawandels besser verstehen
Die globale Klimaforschung hat in den letzten Jahren erfolgreich dazu beigetragen, natürliche Klimaveränderungen und den menschlichen Einfluss auf das Klima besser zu verstehen. Dennoch ist weitere Forschung notwendig, unter anderem zum regionalen Klimawandel. Im neuen Portfoliothema „Regionaler Klimawandel: Ursachen und Folgen“ haben sich acht Zentren der Helmholtz-Gemeinschaft mit acht universitären Partnern vernetzt. Ziel der Initiative ist es, Expertisen zu bündeln, um regionale Klimamuster zu entschlüsseln, Ursachen von Veränderungen zu identifizieren und auf die heutige Zeit zu übertragen.
Die globale Klimaforschung hat in den letzten Jahren erfolgreich dazu beigetragen, natürliche Klimaveränderungen und den menschlichen Einfluss auf das Klima besser zu verstehen. Dennoch ist weitere Forschung notwendig, unter anderem zum regionalen Klimawandel. Im neuen Portfoliothema „Regionaler Klimawandel: Ursachen und Folgen“ haben sich acht Zentren der Helmholtz-Gemeinschaft mit acht universitären Partnern vernetzt. Ziel der Initiative ist es, Expertisen zu bündeln, um regionale Klimamuster zu entschlüsseln, Ursachen von Veränderungen zu identifizieren und auf die heutige Zeit zu übertragen.
„In Deutschland gibt es viele Einrichtungen, die exzellente Arbeit zu Fragen der Klimaforschung leisten. In der neuen Klimainitiative können sie zukünftig noch enger zusammenarbeiten, Forschungslücken schließen und die Wissensbasis erweitern, die für effektive Klimaschutz- und Anpassungsmaßnahmen gebraucht wird“, sagt Prof. Dr. Jürgen Mlynek, Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft. Der neue Verbund ergänzt die seit Oktober 2009 erfolgreich laufende Helmholtz-Klimainitiative REKLIM. Während REKLIM insbesondere die regionalen Auswirkungen des globalen Klimawandels untersucht, sollen die ergänzenden Themen zu einem besseren Verständnis des gesamten Klimasystems sowie dessen Veränderungsprozessen beitragen. Unter Einbezug von paläoklimatologischen Aspekten werden abrupte Klimaänderungen untersucht. Dabei sollen neue Klimaarchive auf Grönland, in den hohen Breiten des Pazifiks, im östlichen China, dem Mittelmeerraum und im tropischen Atlantik erschlossen und bearbeitet werden. Die Ergebnisse werden mit Proxy-Klimadaten* aus vergangenen Jahrtausenden verglichen, um die räumlichen und zeitlichen Muster von schnellen Klimawechseln besser zu verstehen.
Ein weiterer Schwerpunkt ist der Zusammenhang zwischen Luftqualität und Klimawandel unter Berücksichtigung anthropogener und biogener Aerosolbelastungen, insbesondere in urbanen Ballungsgebieten. Außerdem sollen gesellschaftlich und sozioökonomisch relevante Themen wie die gesundheitlichen Auswirkungen von Klimaveränderungen und die zukünftige Risikoentwicklung durch Extremereignisse auf der regionalen Skala untersucht werden. Damit schließt die Klimainitiative auch bestehende Lücken. Denn bisher ist die große Bandbreite der natürlichen Klimavariabilität mit ihren Effekten auf das Leben nur sehr lückenhaft dokumentiert. Die Erkenntnisse sollen auch dazu dienen, Klimamodelle weiterzuentwickeln, zu testen und zu verbessern, um die Risiken durch den Klimawandel in verschiedenen Regionen abzuschätzen sowie Klimaanpassungsstrategien abzuleiten.
*Proxy-Klimadaten werden auch als "Stellvertreter-Daten" bezeichnet. Sie stammen aus Klimaarchiven wie beispielsweise Sedimentkernen, Eisbohrkernen oder Baumringen und enthalten je nach Archiv Hinweise auf Temperatur, Niederschlag oder auch CO2-Gehalt der Atmosphäre.
Partner der neuen Klimainitiative:
Die Helmholtz-Zentren:
Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung
Forschungszentrum Jülich
Helmholtz-Zentrum Potsdam, Deutsches GeoForschungsZentrum GFZ
Helmholtz-Zentrum Geesthacht
Helmholtz-Zentrum München
Karlsruher Institut für Technologie
Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt
Die Universitäten:
Universität Bremen (MARUM)
Universität Hamburg
Universität Heidelberg
Karlsruher Institut für Technologie
Universität Köln
Universität Leipzig
TU München
Universität Potsdam
Zum Hintergrund: Der Portfolioprozess in der Helmholtz-Gemeinschaft
Die Bundesregierung hat den Forschungsorganisationen im Pakt für Forschung und Innovation einen jährlichen Aufwuchs zugestanden, um Zukunftsthemen aufzugreifen, den Nachwuchs zu fördern und das Wissenschaftssystem in Deutschland noch leistungsfähiger zu machen. Aus einem Teil dieses Aufwuchses fördert die Helmholtz-Gemeinschaft nun eine Reihe von Portfolio-Themen, die Expertinnen und Experten aus allen Helmholtz-Zentren in einem groß angelegten Prozess als besonders zukunftsträchtig identifiziert hatten. Von dieser Förderung profitieren auch die universitä¬ren Forschungspartner. Ab der nächsten Förderperiode werden die Portfolio-Themen als Teil der Forschungsprogramme weitergeführt.
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