Direkt zum Seiteninhalt springen

Kommunikationszentrale Herz und nachhaltige Energieanwendungen: Helmholtz gründet neue Institute in Heidelberg und Jena

Der Senat der Helmholtz-Gemeinschaft beschließt die Gründung von zwei neuen Instituten: In Jena wird in Zukunft an Polymeren für nachhaltige Energie geforscht und in Heidelberg an einem Frühwarnsystem für Herz-Kreislaufkrankheiten. Die Zentren und Universitäten fangen schon im Juli mit dem Aufbau der neuen Institute an. Beide Regionen können so neue Beiträge zur Spitzenforschung leisten.  

Bei der Suche nach Antworten auf die großen und drängenden Fragen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft arbeiten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Helmholtz-Gemeinschaft eng mit Partnern an Universitäten zusammen. In Helmholtz-Instituten schließen sich Forschungszentren mit Universitäten zusammen, um zukunftsweisende Forschungsfelder zu erschließen. Neben den 18 Helmholtz-Zentren gibt es bereits 13 Institute, an denen Forschungszentren und Universitäten ihre Expertise in verschiedenen Bereichen verbinden, wie etwa Batterieforschung, biologische Vielfalt oder Teilchenbeschleuniger. Jetzt hat der Helmholtz-Senat den Aufbau zwei neuer Institute beschlossen: Das Helmholtz-Zentrum Berlin forscht zukünftig in Jena an Polymeren für eine nachhaltige Energie und das Max Delbrück Center für Molekulare Medizin untersucht in Heidelberg ein körpereigenes Frühwarnsystem für Herz-Kreislaufkrankheiten.

HIPOLE: Nachhaltige Technologien für die Energiewende entwickeln

Die Energiewende ist eine der größten Herausforderungen, vor der wir stehen: Wir brauchen eine klimafreundliche Energieversorgung, die wirtschaftlich und gesellschaftlich tragbar bleibt und gleichzeitig eine zuverlässige Versorgung zu jeder Zeit sicherstellt. Innovative Wandlungs-, Verteilungs-, und Speichertechnologien sind hierfür unerlässlich. Ein wichtiger Baustein solcher Technologien sind Polymere. Die chemischen Verbindungen sind wahre Alleskönner: sie sind Leichtgewichte, können schnell aufgeladen werden, können sich selber heilen und lassen sich ohne großen Energieaufwand verarbeiten.

Diese Eigenschaften von Polymeren wollen das Helmholtz-Zentrum Berlin und die Friedrich-Schiller-Universität Jena im Helmholtz-Institut for Polymers in Energy Applications (HIPOLE) nutzen. Gemeinsam werden sie nachhaltige Materialien für skalierbare Anwendungen entwickeln, mit denen Energie gespeichert und umgewandelt werden kann. Diese Materialien sollen dann in Prototypen überführt werden, für zum Beispiel Batterien, Photovoltaikmodule oder chemische Anwendungen.

„In HIPOLE nutzen das Helmholtz-Zentrum Berlin und die Friedrich-Schiller-Universität Jena große Synergien zwischen den Partnern auf elegante Weise, um neue, innovative Materialien und Anwendungen auf Polymerbasis zu entwickeln. Damit leisten sie einen entscheidenden Beitrag, um die große Herausforderung Energiewende zu bewältigen und das Energiesystem der Zukunft zu gestalten“, sagt Helmholtz-Präsident Otmar D. Wiestler.

Zum Helmholtz-Zentrum Berlin

Zur Friedrich-Schiller-Universität Jena

HI-TAC: Die Kommunikationszentrale des Herz-Kreislauf-Systems entschlüsseln

Unser Herz ist viel mehr als eine Pumpe und die Blutgefäße sind mehr als Transportwege: Gemeinsam bilden sie eine Kommunikationszentrale, die Signale mit Zellen in fast allen Organen austauscht. Obwohl diese Signale bestimmen, ob Zellen ein langes und gesundes Leben fördern oder zum Beispiel Krebs-Metastasen ermöglichen, sind sie bisher jedoch kaum erforscht.

Das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin und die Universität Heidelberg gehen diese Herausforderung im Helmholtz-Institut für translationale AngioCardioScience (HI-TAC) an. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler untersuchen hier gemeinsam, wie sie die Kommunikation des Herz-Kreislauf-Systems mit dem Nerven- und Immunsystem sowie dem Metabolismus nutzen können. Sie wollen eine Art Frühwarnsystem aufbauen, das anzeigt, ob die Gesundheit in Gefahr ist und man – lange bevor Symptome entstehen – mit zielgerichteten Therapien gegensteuern sollte. 

Helmholtz-Präsident Otmar D. Wiestler: „Mit dem Helmholtz-Institut für translationale AngioCardioScience gehen das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin und die Universität Heidelberg einen großen Schritt nach vorne auf einem wichtigen medizinischen Zukunftsfeld. Das geballte Wissen beider Partner in der Gefäßforschung sowie der Systembiologie wird helfen, vaskulären Krankheiten effektiv vorzubeugen, sie zu diagnostizieren und den Verlauf mit passgenauen Therapien zu stoppen.“

Zum Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin

Zur Universität Heidelberg

Helmholtz-Institute: Gemeinsame Forschung für eine starke Zukunft

In Helmholtz-Instituten verbinden Forschungszentren der Helmholtz-Gemeinschaft ihre fachlichen Kompetenzen mit Universitäten, an denen bereits kritische Masse in einem bestimmten – für die Helmholtz-Gemeinschaft relevanten – Forschungsfeld vorhanden ist. Die Institute sind auf dem Campus der jeweiligen Universität angesiedelt; von dort aus arbeiten sie eng vernetzt mit weiteren lokalen oder internationalen Forschungsorganisationen. Dadurch entwickeln sich viele der Institute zu Schwerpunktzentren ihrer Disziplin. Helmholtz fördert die Einrichtungen mit bis zu fünf Millionen Euro jährlich.

Mehr über die 13 Helmholtz-Institute

Leser:innenkommentare