Vogelgrippe
Fragen und Antworten
Die Vogelgrippe breitet sich in Deutschland weiter aus. Wie gefährlich ist der Erreger für Menschen und was kann man gegen seine Verbreitung tun?
Das Virus wurde zum ersten Mal 2010 in China nachgewiesen. Es handelt sich um den Erreger der Vogelgrippe, ein Influenza A Virus vom Subtyp H5N8. Die gefährliche Variante dieses Virus tauchte dann bei Ausbrüchen in Geflügelbeständen 2014 in Asien, Europa und den USA auf. Seitdem ist das Virus immer wieder bei schweren Infektionen in Geflügelbeständen auf der ganzen Welt aufgetreten. Wildvögel übertragen das Virus, Zugvögel verbreiten es über weite Distanzen. Neuste Untersuchungen haben gezeigt, dass das Virus von Ostasien aus nach Norden über die Arktis und dann über Eurasien nach Westeuropa gelangt ist. Auf diese Weise kam es auch nach Deutschland.
Bezüglich des bisher identifizierten Virustyps H5N8 sind bis heute keine Erkrankungen von Menschen berichtet worden. Es besteht offenbar nur eine sehr geringe Ansteckungsgefahr von Vogel zu Mensch. Ausgeschlossen ist es allerdings nicht. In der Vergangenheit ist es bei anderen Subtypen der Vogelgrippe zu einzelnen Übertragungen von Vögeln auf Menschen gekommen. Deshalb müssen beim Umgang mit potenziell infizierten Vögeln Hygienemaßnahmen beachtet werden, um im Vorfeld Übertragungen zu verhindern.
Mit welchem Erreger haben wir es diesmal zu tun und wie gefährlich ist es im Vergleich zu anderen Viren dieser Art?
Die höchste Gefahr für Infektionen geht derzeit von Wildvögeln aus. Man versucht daher, den Kontakt von Geflügelbeständen mit potentiell infizierten Tieren zu meiden.
Sollte man auf den Verzehr von Geflügel verzichten?
Influenzaviren sind nicht hitzebeständig. Der Verzehr von gekochtem oder gegartem Geflügel ist daher nicht gefährlich. Eine Übertragung des Erregers über infizierte Lebensmittel ist zwar theoretisch denkbar aber unwahrscheinlich (siehe Stellungnahme des Bundesinstituts für Risikobewertung).
Antworten von Stephan Glöckner, Gérard Krause, Jördis J. Ott und Klaus Schughart vom Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung
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