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Helmholtz Extrem

Die vernetztesten Biobanken Deutschlands

Biobank Die Strohhalme sind mit humanem Blut von Probanden der EPIC Kohorte gefüllt. Die Proben werden bei minus 196°C aufbewahrt. Bild: Jutta Jung/DKFZ

Ein enormes Potenzial schlummert in Biobanken: Sie sammeln und lagern Blut, Gewebe sowie anderes Körpermaterial kranker und gesunder Menschen gleichermaßen und stellen dies für die biomedizinische Forschung zur Verfügung.

Um Krankheiten zu erforschen und medizinische Erkenntnisse zu gewinnen, muss man möglichst viel über die Erkrankten wissen. Nur dann lassen sich Zusammenhänge erkennen und die richtigen Rückschlüsse auf die Ursachen ziehen. Ein enormes Potenzial schlummert in Biobanken: Sie sammeln und lagern Blut, Gewebe sowie anderes Körpermaterial kranker und gesunder Menschen gleichermaßen und stellen dies für die biomedizinische Forschung zur Verfügung. Wissen wird aus diesen Proben aber nur dann, wenn Forscher mit ausreichend vielen Proben in vergleichbarer Qualität in Kombination mit relevanten Daten zur Krankheitsgeschichte des Spenders arbeiten können. Und da sie immer speziellere Subgruppen von Krankheiten untersuchen, benötigen sie immer seltenere Proben, die sich kaum an einem einzigen Standort finden.

Die Vernetzung verschiedener Biobanken wird daher zu einer zentralen Grundlage der biomedizinischen Forschung. So lassen sich beispielsweise die Proben und Daten von vielen Patienten vergleichen, die dieselben krankheitsrelevanten Merkmale haben. Auch dann, wenn die Erkrankung nur sehr selten auftritt. Bestenfalls führt das zu einer effizienteren Entwicklung neuer diagnostischer Methoden, neuer Therapien oder Medikamente.

In Deutschland haben sich jetzt elf große Biobankstandorte miteinander vernetzt. Sie bilden eines der größten Biobank-Netzwerke der Welt: Die German Biobank Alliance (GBA, Deutsche Biobanken-Allianz). Sie wird neben einer breiten Verfügbarkeit auch eine standortübergreifende Vergleichbarkeit von Proben und zugehörigen Daten herstellen. „Damit Forscher künftig über Biobanken hinweg nach Proben und Daten suchen und für gemeinsame Forschungsprojekte zusammenstellen können, müssen deshalb auch die IT-Strukturen zwischen Biobanken harmonisiert werden“, sagt Martin Lablans, der als Leiter des IT-Expertenzentrums am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) für die IT-Infrastruktur des Verbundprojekts verantwortlich ist.

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