Portrait
Der Herr der Ringe
Als Kind schraubte Jens Stadlmann gerne an Fahrrädern herum, heute betreut er die Beschleunigeranlagen am GSI Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung in Darmstadt. Dafür kommt er manchmal auch um zwei Uhr nachts in den Kontrollraum und tüftelt an technischen Problemen.
Wenn Jens Stadlmann arbeitet, wirkt er wie der Kommandant eines großen Raumschiffs. Vor ihm im Kontrollraum türmen sich blau leuchtenden Monitore und unzähligen Knöpfe und Schalter. Schon ein kleiner Knopfdruck setzt gewaltige Kräfte frei. Fliegen kann die Anlage zwar nicht, sonst aber fast alles. Der Raum gehört zum GSI Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung in Darmstadt, Jens Stadlmann arbeitet dort als Beschleuinigerphysiker. Seine Aufgabe ist es, die Anlage funktionsfähig zu halten und weiterzuentwickeln. Am GSI soll bald ein neuer Ringbeschleuniger mit zahlreichen Speicherringen gebaut werden. „Ein Heer der Ringe“, wie Stadlmann im Scherz sagt.
Um eine solche Anlage zu planen, muss man überlegen, was und wie Forscher in den nächsten Jahren untersuchen wollen, denn danach richtet sich der Aufbau. Jens Stadlmann beschäftigt sich gern mit solchen Fragen. Stadlmann ist Generalist. Anstatt sich auf ein einzelnes Thema zu spezialisieren, hat er lieber den Überblick. Technik interessierte ihn schon immer: Als Kind hat er an seinen Fahrrädern herumgeschraubt, später Autos repariert. Sei Vater ist Ingenieur und Nachrichtentechniker. „Als Sohn muss man was anderes machen“, fand Stadlmann und studierte Physik. Aber auch in diesem Fach interessierten ihn vor allem die technischen Aspekte. Seine Doktorarbeit schrieb er am GSI, dort zu bleiben hatte er nicht geplant. Der Bereichsleiter überzeugte ihn. „Er hat mir erklärt, dass ich Beschleunigerphysiker bin“, sagt Stadlmann.
Jetzt kann er sein Interesse für Naturwissenschaft und Technik verbinden. 1998 fing er am GSI an, ab 2002 im Beschleunigerbereich. Bis er mit der Anlage wirklich vertraut war, dauerte es etwa vier Jahre. Für einen normalen Betrieb sind im Kontrollraum drei Personen notwendig. Wenn Forscher für ihre Experimente Sonderwünsche haben, werden es schnell mehr. Jens Stadlmann ist ein kommunikativer Mensch. Das muss er auch, denn er hat viel zu koordinieren, sowohl mit den Operateuren, die die GSI-Beschleunigeranlage betreiben, als auch mit den internationalen Forschern, die hier ihre Experimente durchführen.
Das GSI ist eine der wenigen Anlagen, die jedes Element des Periodensystems beschleunigen kann, selbst ungewöhnliche wie Gadolinium oder Samarium. Gearbeitet wird im Schichtbetrieb. Stadlmanns Arbeitsalltag hat zwei Phasen. An den Tagen, an denen der Ringbeschleuniger in Betrieb ist, muss er für einen reibungslosen Ablauf sorgen. Läuft er nicht, koordiniert er Umbauarbeiten. Einen Pieper hat er immer bei sich. Etwa alle zwei Wochen wird er auch nachts geweckt, weil es ein technisches Problem zu lösen gilt. Wenn er es am Telefon nicht lösen kann, fährt er zum GSI. Mit fünf oder sechs Kollegen steht er dann nachts um zwei Uhr im Kontrollraum und diskutiert. „Forschergruppen bereiten sich vielleicht ein Jahr für die drei Wochen bei uns vor. Wenn sie dann hier sind, muss alles klappen“, sagt Stadlmann. Wenn er nicht arbeitet, fotografiert er, programmiert oder hört Rock, Metal und Alternative „wie alle Physiker“. Stadlmann ist Star Wars-Fan, Sportschütze und Jäger. Seit Anfang dieses Jahres ist er auch Vater. Seine Frau arbeitet ebenfalls am GSI, in der Öffentlichkeitsarbeit.
Um eine solche Anlage zu planen, muss man überlegen, was und wie Forscher in den nächsten Jahren untersuchen wollen, denn danach richtet sich der Aufbau. Jens Stadlmann beschäftigt sich gern mit solchen Fragen. Stadlmann ist Generalist. Anstatt sich auf ein einzelnes Thema zu spezialisieren, hat er lieber den Überblick. Technik interessierte ihn schon immer: Als Kind hat er an seinen Fahrrädern herumgeschraubt, später Autos repariert. Sei Vater ist Ingenieur und Nachrichtentechniker. „Als Sohn muss man was anderes machen“, fand Stadlmann und studierte Physik. Aber auch in diesem Fach interessierten ihn vor allem die technischen Aspekte. Seine Doktorarbeit schrieb er am GSI, dort zu bleiben hatte er nicht geplant. Der Bereichsleiter überzeugte ihn. „Er hat mir erklärt, dass ich Beschleunigerphysiker bin“, sagt Stadlmann.
Jetzt kann er sein Interesse für Naturwissenschaft und Technik verbinden. 1998 fing er am GSI an, ab 2002 im Beschleunigerbereich. Bis er mit der Anlage wirklich vertraut war, dauerte es etwa vier Jahre. Für einen normalen Betrieb sind im Kontrollraum drei Personen notwendig. Wenn Forscher für ihre Experimente Sonderwünsche haben, werden es schnell mehr. Jens Stadlmann ist ein kommunikativer Mensch. Das muss er auch, denn er hat viel zu koordinieren, sowohl mit den Operateuren, die die GSI-Beschleunigeranlage betreiben, als auch mit den internationalen Forschern, die hier ihre Experimente durchführen.
Das GSI ist eine der wenigen Anlagen, die jedes Element des Periodensystems beschleunigen kann, selbst ungewöhnliche wie Gadolinium oder Samarium. Gearbeitet wird im Schichtbetrieb. Stadlmanns Arbeitsalltag hat zwei Phasen. An den Tagen, an denen der Ringbeschleuniger in Betrieb ist, muss er für einen reibungslosen Ablauf sorgen. Läuft er nicht, koordiniert er Umbauarbeiten. Einen Pieper hat er immer bei sich. Etwa alle zwei Wochen wird er auch nachts geweckt, weil es ein technisches Problem zu lösen gilt. Wenn er es am Telefon nicht lösen kann, fährt er zum GSI. Mit fünf oder sechs Kollegen steht er dann nachts um zwei Uhr im Kontrollraum und diskutiert. „Forschergruppen bereiten sich vielleicht ein Jahr für die drei Wochen bei uns vor. Wenn sie dann hier sind, muss alles klappen“, sagt Stadlmann. Wenn er nicht arbeitet, fotografiert er, programmiert oder hört Rock, Metal und Alternative „wie alle Physiker“. Stadlmann ist Star Wars-Fan, Sportschütze und Jäger. Seit Anfang dieses Jahres ist er auch Vater. Seine Frau arbeitet ebenfalls am GSI, in der Öffentlichkeitsarbeit.
Leser:innenkommentare