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die 29. Weltklimakonferenz (COP29) ist in diesem ereignisreichen Monat in der öffentlichen Aufmerksamkeit fast ein wenig zu kurz gekommen. Viele Expert:innen blicken kritisch auf die Ergebnisse. Wir haben Katja Matthes, Direktorin am GEOMAR und Koordinatorin der Dialogplattform Helmholtz-Klima um eine Einordnung gebeten. Außerdem: Die europäische Arneimittel-Agentur (EMA) hat nun doch grünes Licht für den Antikörper Lecanemab gegeben. Damit steht ein erster Wirkstoff, der an den Ursachen von Alzheimer angreift, auch in der EU kurz vor der Zulassung. Auch wenn der Antikörper das Fortschreiten der Erkrankung nur verlangsamt und längst nicht alle Patient:innen für eine Therapie in Frage kommen, sprechen Forscher:innen von einer neuen Ära. |
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Nach zweieinhalb Jahren Projektarbeit hat das über 160-köpfige Konsortium einen wesentlichen Meilenstein des nationalen Verbundprojekts erreicht. „Wir haben ein kompaktes, aber leistungsstarkes System entwickelt, das nun bereit ist, in die nächste Entwicklungsphase zu gehen“, freut sich Projektkoordinator Frank Wilhelm-Mauch. In den kommenden Jahren soll das System nun weiter ausgebaut und in die bestehende Jülicher Supercomputer-Umgebung integriert werden, um die Leistungsfähigkeit weiter zu steigern – von derzeit 10 auf 30 Qubits. QSolid wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) zu 90 Prozent gefördert. Das Projekt, an dem sich 25 Institutionen aus Deutschland beteiligen, ist Teil der deutschen Strategie zur Sicherung der technologischen Souveränität im Bereich der Quantenforschung. Übergeordnetes Ziel ist es, die industrielle Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Deutschland zu stärken und neue Anwendungen in Wissenschaft und Wirtschaft, beispielsweise in der Chemie, Materialforschung oder Medizintechnik, zu ermöglichen. Das nun fertiggestellte System verfügt über eine geringe Fehlerrate sowie einen maßgeschneiderte Softwarestack – ein Bündel aufeinander aufbauender Softwarekomponenten – und wird in den nächsten Wochen per Cloudzugriff an die Jülicher Nutzerinfrastruktur für Quantencomputing JUNIQ angebunden. Kernstück des Prototyps ist der Quantenprozessor, der bereits mit hoher Leistungsfähigkeit aufwartet. Auch der Softwarestack besteht erste Funktionstests und wird derzeit mit dem Quantenprozessor verbunden. Zusätzlich konnten bereits größere Subsysteme für die Verkabelung, Elektronik und Software entwickelt sowie am zentralen System installiert werden. Weiterhin gibt es neue Testmöglichkeiten, mit denen die nächste Generation für die kryogene Steuerung von Qubits entwickelt wird, damit der Betrieb der Qubits zukünftig einfacher und energiesparender ist. Ein zentrales Ziel des QSolid-Projekts ist zudem die Einbindung von Quantencomputern in die bestehende Höchstleistungsrechner-Umgebung des Jülich Supercomputing Centre. Die Kombination aus Quanten- und Supercomputern soll es ermöglichen, besonders komplexe Berechnungen schneller und effizienter durchzuführen. „Erste Schritte in Richtung eines hybriden Systems, das Quanten- und Supercomputing verbindet, wurden bereits unternommen. In Ansätzen ist die Integration in die Jülicher High-Performance-Computing-Infrastruktur (HPC) bereits möglich“, erklärt Wilhelm-Mauch. Pressemeldung Forschungszentrum Jülich
Kerneigenschaften von Fermium mit Laserlicht gemessen Weiße Raucher am Seegrund – spektakuläre Schlote im Toten Meer entdeckt |
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Die Vielfalt meiner Aufgaben begeistert mich immer wieder – von der Wissensvermittlung an Kinder und Jugendliche über die Entwicklung von Unterrichtsmaterialien bis hin zur Netzwerkarbeit. Im DESY-Schülerlabor habe ich die Möglichkeit, direkt mit Kindern und jungen Menschen zu arbeiten und ihre Neugier für Wissenschaft zu fördern. Es erfüllt mich mit Freude, ihnen die aufregende Welt der Physik näherzubringen. Die Zusammenarbeit mit meinen Kolleg:innen der Schülerlabore in der Helmholtz-Gemeinschaft inspiriert uns zu kreativen Ideen für neue Formate. Ich schätze es, Teil dieses Netzwerks zu sein und aktiv zur Förderung des Nachwuchses von morgen beizutragen.
Flächendeckende Angebote zur naturwissenschaftlichen Förderung für alle Kinder und Jugendlichen wären mein Traum – Orte, die zum Entdecken, Forschen und Staunen einladen und wo alle ihre Interessen in den Naturwissenschaften frei entfalten können. Engagierte Forschende und Pädagog:innen begleiten die jungen Menschen dabei, animieren ihre Kreativität und regen sie zum Weiterdenken an. Jedes Kind hat ein Grundrecht auf gute Bildung, und dieses Recht darf nicht von den finanziellen oder sozialen Möglichkeiten des Elternhauses abhängig sein.
Wenn ich die Gelegenheit hätte, mit einer Person meiner Wahl essen zu gehen, würde ich mich für Armin Maiwald von der „Sendung mit der Maus“ entscheiden. Ich schätze seine besondere Fähigkeit, selbst die komplexesten Zusammenhänge einfach und verständlich zu vermitteln, ohne dass die Freude am Thema darunter leidet. Ihm ist es gelungen, Generationen die Welt um sie herum mit Begeisterung zu erklären. Ein Gespräch mit ihm wäre eine einmalige Gelegenheit, mich von seinem Wissen und seiner Art, den Dingen auf den Grund zu gehen, inspirieren zu lassen. Bis dahin freue ich mich mit meiner Familie auf die sonntägliche „Sendung mit der Maus“. |
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2024 ist das erste Jahr, in dem die globale Durchschnittstemperatur nachweislich um 1,5-Grad gestiegen ist – trotz der Verpflichtungen aus dem Pariser Abkommen 2015. Weltweit betrachtet ist ein Rückgang der Emissionen nicht in Sicht. Laut Prognosen des Global Carbon Project (GCP) werden die Emissionen im Jahr 2024 voraussichtlich rund 37,4 Milliarden Tonnen CO2 erreichen – ein Anstieg um 0,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Nicht einmal diese unmissverständlichen Fakten haben dazu geführt, dass bei der COP29 in Baku ein Ausstieg aus fossilen Brennstoffen verhandelt wurde. Auch die Zusagen für die Klimafinanzierung zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels blieben weit hinter den Erwartungen zurück. Schließlich wurde auch die Stärkung der Verbindungen und Synergien zwischen Klimafinanzierung und Biodiversität aus dem Dokument gestrichen. Aus wissenschaftlicher Sicht ist klar: Oberstes Ziel muss weiterhin eine schnelle und drastische Reduktion der Emissionen sein. Deutschland als hochentwickeltes Land kann der Welt zeigen, dass die Transformation möglich ist. Ein CO2-neutrales Deutschland bis 2045 ist noch möglich. Dafür bedarf es eines tiefgreifenden sozialen und wirtschaftlichen Wandels: Deutschland muss ca. 90 Prozent der Emissionen einsparen und für die unvermeidbaren Restemissionen, etwa aus der Zementindustrie, von 50 bis 70 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr Methoden für die aktive Entnahme von CO2 finden. Der Ozean hält dafür Lösungen bereit. Denn das GCP zeigt auch: Nach wie vor nimmt der Ozean etwa 26 Prozent der globalen CO2-Emissionen auf. Diesen Mechanismus gilt es zu erhalten und zu schützen. Die Forschung untersucht verschiedene marine Ansätze zur gezielten CO2-Entnahme, etwa unter dem Dach der von Bund und Ländern getragenen Deutschen Allianz Meeresforschung (DAM). Ein Ansatz ist die Wiederherstellung von Seegraswiesen oder anderen küstennahen Ökosystemen. Sie speichern ein Vielfaches an CO2 im Boden im Vergleich zu Wäldern an Land, schützen die Küsten vor verstärkt auftretenden Sturmfluten und erhöhen vor allem die Biodiversität. Außerdem untersuchen Forschende Verfahren zur Alkalinitätserhöhung des Ozeans. Diese imitieren und beschleunigen den natürlichen Prozess der Gesteinsverwitterung und wirken der Ozeanversauerung entgegen. Dadurch steigt die Fähigkeit des Ozeans, CO2 aus der Atmosphäre aufzunehmen und zu binden. Das größte Potenzial unter den marinen Methoden bietet die Speicherung von CO2 unter dem Meeresboden: Schätzungen gehen davon aus, dass allein in der Deutschen Nordsee etwa 10 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr gespeichert werden könnten. In den letzten Jahren konzentrierte sich die Forschung auf die Quantifizierung der Speicherkapazitäten und die Analyse der damit verbundenen Risiken und Chancen. Die Ergebnisse dieser Forschung bilden eine wichtige Grundlage für die Änderung des Gesetzes, das sich derzeit im parlamentarischen Verfahren befindet. Nicht nur in der Meeresforschung, auch an den anderen Helmholtz-Zentren entstehen Lösungen, um dem Klimawandel entgegenzutreten und mit seinen Folgen umzugehen. Um gemeinsam die besten Lösungsansätze und Handlungsoptionen zu vermitteln hat die Helmholtz-Gemeinschaft ihr Engagement für die Klimaforschung erneuert: Helmholtz Klima bündelt die Expertise aller 18 Helmholtz-Zentren. Als Dialog-Plattform bringt sie fortan Forschende in Deutschland und international, politische Entscheider:innen und zivilgesellschaftliche Akteur:innen zusammen, um im Austausch aktuelle Fragen und Bedarfe der Klimapolitik zu diskutieren und gemeinsam Lösungen zu entwickeln. |
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Supermaterialien: Das Aerogel, der leichteste Stoff der Welt, zählt zu den sogenannten Supermaterialien. Es bietet nicht nur einen exzellenten Hitzeschutz, sondern absorbiert auch kinetische Energie besonders effektiv. Ob in Batteriezellen, schusssicheren Westen oder Raumkapseln – die Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig. Um der wachsenden Konkurrenz aus China entgegenzuwirken, plant das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), eine Pilotfabrik für Aerogele in Jülich zu errichten, wie die Wirtschaftswoche berichtet. UN-Plastikabkommen: Annika Jahnke, Umweltchemikerin am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ), warnt im NDR eindringlich vor der giftigen Wirkung zahlreicher Plastikzusatzstoffe. Diese reichern sich im menschlichen Körper an und können hochtoxische Mischungen bilden. Jahnke fordert deshalb, dass diesen Additiven auf dem UN-Plastikgipfel in Busan ebenso viel Aufmerksamkeit gewidmet wird wie der Regulierung der Kunststoffproduktion. Klimawandel: Die Atlantische Umwälzströmung (AMOC) spielt eine entscheidende Rolle für das globale Klima. Forschende des Alfred-Wegener-Instituts (AWI) haben untersucht, wie die Zufuhr von Süßwasser – etwa durch das Schmelzen des grönländischen Eisschildes – die AMOC-Zirkulation und damit das Klima beeinflusst. Einen Überblick über die Ergebnisse liefert das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). |
Herausgegeben von: Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren e.V., Anna-Louisa-Karsch-Str.2, 10178 Berlin Fragen an die Redaktion senden Sie bitte an monthly@helmholtz.de
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