Virtuelle Flugzeuge entwickeln

Innovationen in der Luftfahrt kosten enorm viel Zeit und Geld. Denn bevor neue Flugzeuge in Dienst gestellt werden, haben sie bereits zahlreiche Simulationen und Testflüge hinter sich – schließlich hat die Sicherheit in der Luftfahrt höchste Priorität. Staatliche Stellen prüfen zudem, ob die innovativen Modelle auch alle Umweltauflagen einhalten.

Dieser Prozess könnte sich künftig deutlich beschleunigen: Daran arbeiten unsere Wissenschaftler:innen am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR). Sie entwickeln verschiedene digitale Simulationsprogramme zum Testen neuer Technologien oder Komponenten. Auch ganze Flugzeuge bilden sie virtuell nach. An diesen sogenannten digitalen Zwillingen lassen sich zum Beispiel Luftströmungen prüfen, ähnlich wie bislang im Windkanal. Diese Computermodelle beflügeln die Planung neuer Modelle, denn Ingenieur:innen entdecken durch sie mögliche Defizite ihres Entwurfs deutlich früher – und können zielgenau nachjustieren.

Unser Ziel ist, diese Programme so zu verfeinern, dass Luftfahrtbehörden sie künftig bei der Zulassung neuer Flugzeuge als Nachweis anerkennen. Interessant sind derartige Verfahren auch für die Raumfahrt, den Energiesektor sowie den Verkehr auf Straße und Schiene. Deshalb bündeln wir unsere Forschungsaktivitäten in diesen Gebieten im Querschnittsprojekt „Simulation Based Certification“.

Innovationen gelangen so schneller in die Praxis – ohne Zugeständnisse bei der Sicherheit.

(Bild: DLR)