Challenge #67
Munition im Meer rasch und umweltfreundlich beseitigen.
Hunderttausende Tonnen Munition lagern in Nord- und Ostsee – eine große ökologische Gefahr. Wir finden diese Altlasten und entwickeln Lösungen für ihre Entsorgung.
Beteiligte Zentren
Am Boden von Nord- und Ostsee liegen seit Ende des Zweiten Weltkriegs mehr als 1,5 Millionen Tonnen Munition – eine Gefahr für Mensch und Umwelt. Diese Munition muss etwa bei der Installation von Offshore-Anlagen wie Pipelines, Kabeltrassen oder Windparks immer wieder mit großem Aufwand geräumt werden. Außerdem können giftige und krebserregende Stoffe mancher Waffen durch Korrosion ins Meer gelangen. Sie belasten zunehmend das marine Ökosystem und können sogar in unsere Nahrungskette gelangen.
Die deutsche Meeresforschung stellt sich dieser drängenden Gefahr: Wir entwickeln Methoden zum Auffinden der Munition und zur Identifikation der darin enthaltenen Stoffe. Das GEOMAR koordiniert dazu verschiedene Projekte. So haben unsere Wissenschaftler:innen zum Beispiel ein Analysesystem entwickelt, das Sprengstoffe im Wasser nicht nur entdeckt, sondern auch quantifiziert – und das nahezu in Echtzeit. Außerdem haben wir autonome Unterwasserfahrzeuge so trainiert, dass sie verdächtige Objekte sicher identifizieren. Und auch für die Frage, wie militärische Überreste unschädlich gemacht werden können, haben unsere Forscher:innen bereits verschiedene Lösungen erarbeitet. Diese Methoden werden jetzt in der Praxis überprüft – damit Munition im Meer künftig keine Gefahr mehr darstellt.
(Headerbild: AUV-Team, GEOMAR)
Bomben im Meer: Minenfeld Ostsee? | Terra X