Challenge #102
Die Tarnung von Krebszellen zerstören.
Krebszellen sind unseren gesunden Zellen so ähnlich, dass die menschliche Immunabwehr sie oft nicht erkennt. Wir sorgen dafür, dass unsere Immunzellen Tumore dennoch finden.
Beteiligte Zentren
Krebsgeschwüre und ihre Metastasen sind ein hinterhältiger Feind – denn sie können sich geschickt vor den Abwehrkräften des Körpers tarnen: Da Krebszellen nur sehr schwer von gesundem Gewebe zu unterscheiden sind, bleibt das Immunsystem meist inaktiv. Unsere weißen Blutzellen erkennen die Bedrohung einfach nicht.
Um ihnen auf die Sprünge zu helfen, arbeiten die Wissenschaftler:innen des Helmholtz-Zentrums Dresden-Rossendorf an sogenannten bispezifischen Antikörpern sowie an gentechnisch veränderten Immunzellen, sogenannten CAR T-Zellen. In beiden Fällen vernetzen künstlich hergestellte Proteine die körpereigenen Immunzellen mit den Tumorzellen.
Diese so genannten Linker-Proteine bieten dafür zwei unterschiedlich gestaltete Andock-Stationen, ähnlich wie ein Legostein: Mit der einen Seite setzten sie sich an spezielle Strukturen auf der Oberfläche der Immunzellen. Ihre andere Seite bindet sich an die Krebszellen – so werden die bis dahin untätigen Abwehrkräfte gezielt zum Tumor navigiert. Und über die Querverbindung können nun Giftstoffe aus der Immun- in die Krebszelle gelangen, was diese schließlich vernichtet.
Nach intensiver Forschung haben die Wissenschaftler:innen aus Dresden nun einen wichtigen Meilenstein erreicht: Sie testen ihren Therapieansatz an Menschen, die an Leukämie oder Prostatakrebs erkrankt sind.
(Bild: HZDR / Sahneweiß / Kjpargeter, Freepik)