Ruhelose Erde – Vorhersage von Gefährdungen ermöglichen
Erdbeben, Vulkanausbrüche, Tsunamis oder Erdrutsche – Naturkatastrophen gefährden weltweit Milliarden Menschen und bedrohen ihren Lebensraum.
Zu verhindern sind solche natürlichen Ereignisse nicht, aber die Auswirkungen lassen sich reduzieren, wenn wir mehr über die physikalischen Prozesse wissen, die Auslöser für solche Extremereignisse sein können.
Unser Ziel ist es deshalb, nicht nur herauszufinden, wo und wie häufig diese Ereignisse stattfinden, sondern wir wollen im System der festen Erde die Prozesse verstehen, die solche Katastrophen auslösen können. Dafür analysieren wir Extremereignisse wie das Erdbeben in der japanischen Region Tohoku im Jahr 2011 und erstellen Modellierungen, um mögliche Kaskadeneffekte oder eigentlich als nicht vorhersagbar geltende Ereignisse zu prognostizieren. Unser Anspruch ist es, neue Methoden zu entwickeln, mit denen sich diese Georisiken und andere Gefahren, wie die Folgen des Weltraumwetters, besser beurteilen, simulieren und vorhersagen lassen. Zum Einsatz kommen dabei Forschungsinfrastrukturen wie regionale Erdsystemobservatorien in Chile und der Türkei, globale Netzwerke für die Erdbebenüberwachung wie das GEOFON-Programm, Satellitenmissionen sowie moderne analytische und experimentelle Laboratorien.
In den Fokus unserer Forschung zur Vorhersage von Georisiken rücken vor allem städtische Regionen sowie Küstengebiete, die beispielsweise von Tsunamis in der Vergangenheit besonders betroffen waren. Doch allein bei der Analyse soll es nicht bleiben: Die neu gewonnenen Erkenntnisse sollen in politische Entscheidungsprozesse einfließen, um so die schlimmsten Folgen von Naturkatastrophen einzudämmen.
„Unsere Forschung soll nicht nur helfen zu erklären, warum und wo Naturkatastrophen stattfinden, sondern auch, wie sich deren Auswirkungen auf die Menschheit reduzieren lassen.“
Topicsprecher: Fabrice Cotton, Helmholtz-Zentrum Potsdam – Deutsches GeoForschungsZentrum GFZ
E-Mail: fabrice.cotton(at)gfz-potsdam.de
Topic-Support:Annabel Händel (GFZ)